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Predigten zu Prediger 1,7
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
"Alle Wasser laufen ins Meer; noch wird das Meer nicht voller; an den Ort, da sie herfließen, fließen sie wieder hin."
Alles, was unter dem Monde ist, ist der Veränderung unterworfen; die Zeit kennt keine Ruhe. Die feste Erde ist eine rollende Kugel und die große Sonne selber ein Stern, der in der vorgezeichneten Bahn ein grösseres Zentralgestirn gehorsam umkreist. Ebbe und Flut bewegen den Ozean, Winde durchziehen nach allen Richtungen das Luftmeer, Regen, Frost und Hitze lösen die Felsen in Staub auf. Die Menschen werden geboren, um wieder zu sterben: alles bringt dem Geist Unruhe, Plage und Not. O du Freund des unwandelbaren Jesu, was ist doch das für eine Freude für dich, wenn du über dein unverwelkliches Erbe nachdenken kannst; dein Segensmeer bleibt ewig voll, weil Gott selber ewige Ströme seiner Freude darin ausgiesst. Wir suchen eine bleibende Stadt über den Wolken, und wir werden keine Täuschung erfahren. Die uns vorliegende Schriftstelle kann uns wohl zur Dankbarkeit anregen. Der Vater Ozean ist ein großer Einnehmer, aber er ist auch ein großmütiger Spender. Was ihm die Ströme bringen, das gibt er der Erde als Wolken und Regen wieder zurück. Ein Mensch, der alles nur annimmt und nichts wieder zurückgibt, passt nicht in diese Weltordnung. Andern mitzuteilen, ist nur eine Saat zu unserm eignen Nutzen. Wer ein so guter Haushalter ist, dass er sein Vermögen gern für seinen Herrn hingibt, wird noch mehr empfangen. Freund Jesu, erstattest du Ihm wieder zurück nach dem Maße des Segens, den du empfangen hast? Dir ist viel anvertraut worden, was hat es für Frucht getragen? Hast du alles getan? Kannst du nicht noch mehr tun? Selbstsüchtig sein, heißt ruchlos sein. Denke einmal, das Meer gebe von seinem Wasserreichtum nichts mehr zurück, so wäre unser ganzes Geschlecht, ja, die ganze belebte Schöpfung dem Untergang preisgegeben. Gott verhüte, dass jemand unter uns dem unedeln und verderblichen Grundsatz huldige, nur ihm selber zu leben. Der Herr Jesus lebte nicht sich selber. Alle Fülle wohnt in Ihm, aber aus seiner Fülle haben wir genommen Gnade um Gnade. O Geist Jesu, dass wir doch hinfort nicht uns selber lebten!Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller
Hier haben wir eine Klage über das langweilige Einerlei des Lebens. Immer und immer wieder der gleiche Kreislauf der Dinge! Der blasierte Weltmensch, der Gott aus seinem Leben gestrichen hat, sieht nirgends mehr etwas Neues, Interessantes und gähnt vor Langweile. Der König Salomo hatte alles, was die Welt bieten konnte, um sein Dasein reich, glücklich und nützlich zu machen. Aber sein Herz hatte sich abgewandt von dem wahrhaftigen Gott zu den Götzen, von geistlichen zu sinnlichen Genüssen, von dem Himmel zu der Erde; also wurde er zu dem abgematteten Wollüstling, der in diesem Buche, zur Warnung kommender Geschlechter, seine Erfahrungen niederschreibt. Seine Worte erinnern an Byrons Klage, der sein Leben vergleicht mit einem welken, gelben Blatt.
Alle Ströme irdischer Freude mögen in dein Herz fließen; aber sie werden es niemals füllen. Sie können ihren Lauf ändern oder vertrocknen, aber wenn dies auch nicht der Fall wäre, so werden sie dich doch nie befriedigen. Die Vergnügungen dieser Welt werden allmählich eintönig und verlieren ihren Geschmack, und doch regt sich immer wieder die Begierde darnach. In Christo ist unvergängliche Anziehungskraft. Das Wasser, das Er uns gibt, quillt in das ewige Leben. In seiner Liebe und in seinem Dienste finden wir immer Befriedigung und Seligkeit. Ihn zu kennen ist das Geheimnis in dessen Besitz uns alles neu wird.
Ich kenne einen Herrn, der alles zu genießen hat, was Reichtum ihm verschaffen kann, der sich aber in einem immerwährenden Zustand der Reizbarkeit befindet, weil er die Maßliebchen aus seinem Rasen nicht ausrotten kann. In jedem Leben gibt es irgend eine Enttäuschung, damit wir dahin gebracht werden, unsere vollkommene Freude in Gott allein zu finden.