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Predigten zu Philipper 4,13
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen
Das Geheimnis der guten Fortschritte in der Schule Jesu
"Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus."
Unser Lehrmeister unterscheidet sich sehr wesentlich von sonstigen Lehrern und Führern. Er gibt uns nicht nur gute Anweisungen, sondern bietet uns in seiner Person das herrlichste Vorbild. Auch ein Apostel Paulus konnte den Philippern schreiben: Was ihr gehört und gesehen habt an mir, das tut! Auch er gab einen guten Anschauungsunterricht. Der Herr Jesus aber tut etwas, wozu sonst kein menschlicher Lehrer imstande ist: er gibt Kraft, zu tun, was er vorschreibt und uns vorgelebt hat. Wenn wir unser Unvermögen, Mängel und Schwachheiten lebhaft empfinden, dürfen wir uns zu ihm flüchten und aus seiner Fülle nehmen Gnade um Gnade. Genau heißt es: Ich vermag alles in dem, der mich mächtig macht. Er selbst wirkt und schafft in den Seinigen. Der Apostel Paulus bezeugt von sich, dass er um die Seelen arbeite und ringe. Aber es war nicht seine eigene Kraft. Seine angestrengte Tätigkeit geschah nach der Wirkungskraft dessen, der in ihm wirkte mit Macht (Kol. 1, 29).
Lasst uns nur dem Herrn Raum geben, in uns seine Kraft zu entfalten! Dann wenden auch wir Schüler sein, die dem Meister Ehre machen. Sein eigenes Werk wird ihn loben. Lasst uns das Selbstwirken aufgeben, zu dem der alte Mensch so sehr geneigt ist! Vor allem aber lasst uns mit dem bösen, finsteren Spiel der sündlichen Gedanken und Begierden immer gründlicher brechen! Denn wie kann Christus in uns wirken, wenn Satan bei uns am Werk ist in den finsteren Geschäften des Fleisches? Gar schön sagt Tersteegen: "Dein in mir Lehren, Beten, Kämpfen lass mich in keiner Weise dämpfen!" Wie die Planeten um die Sonne, so wollen wir um ihn kreisen. Wie die Sonnenblume stets der Sonne zugekehrt ist, soll auch unsere Seele allezeit auf ihn gerichtet sein. Tersteegen sagt: Wie der eine Fuß eines Zirkels feststeht, während der andere einen Umkreis beschreibt, so soll unsere Seele in ihm ruhen, auch wenn wir im Umkreis des äußeren Lebens uns bewegen. Das Gebet Augustins war: "Gib mir, was du befiehlst, und dann befiehl, was du willst!" Antonius, der Einsiedler, legte vor dem Abscheiden seinen Jüngern ans Herz: "Holt gleichsam Atem im Herrn Jesus!"Früher", fuhr er fort,"blickte ich zu viel auf den Feind und erschwerte mir dadurch den Sieg." Wenn wir den Herrn Jesus in uns zur Entfaltung kommen lassen, so hilft er auch uns zu der gleichmässigen Fassung des Gemüts, die Paulus von sich bezeugen kann.
Ich kann nicht! So muss ich aufrichtig vor dir, o Herr, bekennen, weil ich ohne dich schwach und kraftlos bin. Ich kann das Böse nicht überwinden, ich kann dir nicht dienen. Führe mich durch deinen Geist zu dem seligen: Ich kann alles in dir! Ich kann durch dich überwinden, die Welt verleugnen, freudig zeugen und um deines Namens willen leiden.
Ohne dich, Herr Jesu, kann ich nicht mehr sein; mit dir hab' ich alles, ist der Himmel mein!
Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Alles vermag ich durch den, der mich stark macht."
Bei der Arbeit für Gott sind die Verhältnisse oft so eingerichtet, dass wir es nicht mehr nötig haben, uns auf ihn zu verlassen. Aber Christi Urteil über solche Arbeit kennt keinen Kompromiss: "Ohne mich könnt ihr nichts tun." Für die göttlichen Ziele arbeiten kann man nur durch göttliche Kraft, und die finden wir allein in Jesus Christus. Wenn wir den Punkt erreichen, dass wir mit dem Propheten sagen: "Ich kann nicht reden", dann entdecken wir, dass statt unser Gott redet. Er verlangt nie von uns, dass wir etwas tun, was wir zu tun vermögen. Er fordert, dass wir ein Leben führen, das wir aus uns nicht führen könnten, und eine Arbeit tun, die über unsere Kräfte geht. Und trotzdem, durch seine Gnade leben wir ein solches Leben und tun solche Arbeit. Unser Leben ist das Leben Christi, gelebt in der Kraft Gottes, und unser Tun ist das Werk Christi, von uns weitergeführt durch den Heiligen Geist, dem wir gehorchen.Zitate von William MacDonald anzeigen
"Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt."
Ein solcher Vers wird leicht missverstanden. Wir lesen ihn und denken sofort an hunderte von Dingen, die wir nicht tun können. Im physischen Bereich denken wir beispielsweise an irgendeinen lächerlichen Kraftakt, der übermenschliche Stärke erfordert. Oder wir denken an eine große geistige Errungenschaft, die weit außerhalb unserer Reichweite liegt. So werden diese Worte für uns zu einer Folter statt zum Trost.
Der Vers bedeutet in Wirklichkeit natürlich etwas anderes, nämlich dass der Herr uns Kraft geben wird, alles zu tun, was Er von uns möchte. Innerhalb des Bereichs Seines Willens gibt es nichts Unmögliches.
Petrus kannte dieses Geheimnis. Er wusste, dass er - auf sich allein gestellt - nicht auf dem Wasser gehen konnte. Aber er wusste auch, dass er es dann tun konnte, wenn es der Herr befahl. Sobald der Herr Jesus gesagt hatte: "Komm", stieg Petrus aus dem Boot und schritt über das Wasser zu Ihm.
Normalerweise wird auf meinen Befehl hin kein Berg ins Meer rutschen. Aber wenn der Berg zwischen mir und der Erfüllung des Willens Gottes steht, dann kann ich sagen: "Hebe dich hinweg", und es wird geschehen.
Worauf es letztendlich hinausläuft ist, dass "Seine Gebote auch Seine Befähigungen sind". Deshalb wird Er uns Kraft verleihen, jede Prüfung zu ertragen. Er wird mich befähigen, jeder Versuchung zu widerstehen und jedes Laster zu überwinden. Er wird mich kräftigen, Sauberkeit in meine Gedanken hineinzubringen, reine Motive zu haben, und immer das zu tun, was Seinem Herzen wohlgefällig ist.
Wenn ich nicht die Kraft bekomme, etwas zu vollbringen, wenn ich von physischem, geistigem oder emotionellem Zusammenbruch bedroht bin, dann muss ich mir wohl die Frage stellen, ob ich Seinen Willen verfehlt habe und die Befriedigung meiner eigenen Lüste suche. Es ist möglich, für Gott zu wirken, ohne dass dies notwendigerweise das Werk Gottes ist. Solches Wirken ist nicht von der Verheißung Seiner Kräftigung begleitet.
Es ist also wichtig zu wissen, dass wir uns im Strom Seiner Pläne vorwärtsbewegen. Dann haben wir die freudige Zuversicht, dass uns Seine Gnade aufrechterhalten und kräftigen wird.
"Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus."
"Ihr könnt nicht!" so lasen wir im Buche Josua (Jos. 24, 19). "Gott kann", so sagte uns Paulus im zweiten Korintherbrief (2. Kor. 9, 8). Und heute hören wir von demselben Apostel das siegesfrohe Zeugnis: "Ich vermag (ich kann) alles." So tönt durch unsere Bibel hindurch der wundersame Dreiklang: Ich kann nicht. - Gott aber kann. - Ich kann.
Das Würmlein kriecht auf der Erde und kann nicht sich davon erheben. Der Adler aber kann sich mächtig hinaufschwingen in die blaue Luft. Wenn nun der Adler das Würmlein auf seinen starken Flügel nimmt, so kann es fröhlich mit emporsteigen der herrlichen Sonne zu. Was ihm unmöglich war in eigener Kraft, das kann es tun in der Kraft seines großen Verbündeten.
So geht es dem schwächsten Kinde, wenn es sich im Glauben verbindet mit dem allmächtigen Heiland. Durch Jesu Blut wird es gelöst von den niedern Ketten, die es gebunden hielten und ihm so oft die Klage ausgepresst: Ich kann nicht. Durch seinen Geist kann es siegen über die Sünde, über die Weltlust und alles ungöttliche Wesen, kann freudig zeugen, arbeiten und auch leiden für seinen Herrn. Ich vermag alles, sagt Paulus, aber nur durch Christum.
Ohne Dich, Herr Jesu, kann ich nicht mehr sein, mit Dir hab ich alles, ist der Himmel mein.
Der Apostel war in einer großen Not. Die Lage, in der er sich befand, hätte den Mut und die Kraft auch des stärksten Christen auf eine harte Probe gestellt. Er wußte, was es heißt, bei keinem Menschen Halt und Hilfe zu finden. Ihm drohte unter Umständen der Tod; aber er setzte sein Vertrauen auf den, der den Tod überwunden hat. Waren alle menschlichen Hilfsquellen erschöpft, so rechnete er eben mit den göttlichen. Er ließ sich nicht im Lauf aufhalten, und in Umständen, in denen jeder andere aufgegeben hätte, verlor er nicht den Mut. Er wußte, daß sein Herr ihn berufen hatte, und daß seine Schwachheit der Kanal war, durch den sich die Kraft Gottes unter den Menschen erweisen sollte. Zur Glaubensstärkung für die Jünger des Herrn bezeugte er: «Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.»
Aber er gab nicht nur von Christus Zeugnis, sondern bezeugte auch den Philippern seine Dankbarkeit für ihre Fürsorge und Liebe. Er hatte gelernt, allein zu wandeln mit seinem Gott, verstand es aber auch, sich an der Gemeinschaft mit seinen Glaubensbrüdern zu erfreuen. Seine völlige Abhängigkeit von Christus schloß nicht aus, daß er die Teilnahme und Fürsorge seiner Brüder brauchte. «Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus», sagt er, «doch habt ihr recht gehandelt, daß ihr Anteil nahmt an meiner Bedrängnis.» Wir, denen alle Reichtümer Gottes zur Verfügung stehen, sind umgeben von viel verborgener Not, von Menschen, die Hilfe brauchen, unsere Hilfe. Laßt uns für sie das sein, was die Philipper für den Apostel Paulus waren.
In dem Maß, wie wir ihnen helfen, werden wir erleben, daß wir in unseren eigenen Nöten und Schwierigkeiten in Christus alles finden, was wir benötigen. Laßt uns durch unsere Fürsorge für andere und unsere Hingabe an sie zeigen, daß wir alles vermögen durch den, der uns stark macht, die Fortsetzung jedoch nicht vergessen: «Doch habt ihr recht gehandelt, daß ihr Anteil nahmt an meiner Bedrängnis.» Unser Blick sei auf Ihn gerichtet, und durch Ihn auf die Menschen, die so dringend einen Erlöser brauchen!