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Predigten zu Philipper 3,9
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
Jesus Christus zu kennen, bedeutet, dass seine Gerechtigkeit, seine Heiligkeit und seine Tugenden uns angerechnet werden, wodurch wir die Gerechtigkeit erlangen, die vor Gott gilt.
In seinen jüngeren Jahren wollte der Apostel Paulus gerecht werden, indem er sich strikt an die Einhaltung des Gesetzes hielt. Doch als er mit der herrlichen Person Jesu Christi konfrontiert wurde, war er sofort bereit, all seine Selbstgerechtigkeit, äußerliche Moral, guten Werke und religiösen Riten gegen die ihm durch Glauben an Christus versprochene Gerechtigkeit einzutauschen. Paulus war bereit, alles, was er war und besaß, hinzugeben, um die herrliche und unvergängliche Gerechtigkeit Christi zu erlangen.
Das ist das beste Vorrecht, was es überhaupt gibt, weil dadurch unsere Stellung vor Gott gesichert ist. Sie ist Gottes Geschenk an Sünder, angeeignet durch Glauben an das vollkommene Werk Christi, das Gottes Forderung nach Gerechtigkeit befriedigt.
"Dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christus kommt."
Wenn Paulus sagt: "So einer für alle gestorben ist, so sind sie alle gestorben," dann heißt es auch: So einer das Gesetz für alle erfüllt hat, so haben alle das Gesetz erfüllt. Der Apostel sagt ausdrücklich, dass Christus unter das Gesetz getan wurde, auf dass Er die erlöste, die unter dem Gesetz waren. Einer hat das Gesetz für alle erfüllt. Will ich darum ein Christ sein, dem Sohn recht glauben und Ihm huldigen, so muss ich bestimmt sagen: Ich habe das Gesetz vollkommen erfüllt, ich bin ganz schuldenfrei - nicht in mir, nicht in meiner Person, sondern durch meinen Bürgen, Mittler und Stellvertreter, Christus. Ich wäre wert, augenblicklich in die äußerste Finsternis geworfen zu werden, wenn ich Ihm für alle Seine Mühe nicht die Ehre gäbe, dass ich mich in Ihm für vollkommen gerecht hielte. Wer das nicht glaubt und bekennt, gibt zu verstehen, dass Jesus sein Werk nicht richtig vollbracht, weder das Gesetz vollkommen gehalten noch die Strafe für die Sünden erlitten hat; oder aber, dass es nicht wirklich für uns geschah, sondern dass Er es für sich selbst bedurft hätte. Welches Bekenntnis wäre das aber für einen Christen!Ein Königssohn legt sich aus großer Barmherzigkeit, aus innigem Mitleid mit einem unglücklichen Diener, der das Eigentum des Königs vergeudet hat und wegen seiner großen Schuld ins Gefängnis geworfen wurde, für den Unglücklichen ins Mittel, bezahlt die ganze Schuld und verbüsst außerdem die Gefängnisstrafe, zu der der Diener verurteilt war. Wenn nun der König dies einmal für gültig anerkannt hat, wie könnte diese Schuld jemals wieder vom Diener gefordert werden? Und was sollte der arme Diener wohl tun? Sollte er nicht in inniger Freude und Dankbarkeit vor dem Königssohn niederfallen und sagen: "Alles hast du wohlgemacht; es ist genug und ewig gut, was du getan hast!"? Wäre es nicht Sünde und Schande über alle andere Sünde, wenn er noch dächte und spräche: "Ja, aber ich habe weder selbst in eigener Person meine Strafe verbüsst noch habe ich mit eigenen Mitteln meine Schuld bezahlt. Wie kann ich dann sicher sein, dass ich nicht im Gefängnis bleiben muss?" Hiesse das nicht soviel wie: "Wer weiss, ob man darauf bauen kann, was der König und sein Sohn gesagt und getan haben?" Und wäre das nicht töricht?
Nun steht ja ausdrücklich: "Was dem Gesetz unmöglich war, das tat Gott und sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches!" - Und ferner: "Unter das Gesetz getan, auf dass Er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste." Es steht geschrieben, dass Gott Seinen Sohn sandte, auf dass Er gerade das täte, was das Gesetz nicht bewirken konnte - "unter das Gesetz getan". Er war dann ja in unserem Gefängnis, "auf dass Er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste". Und es ist weder ein Traum noch eine Erdichtung, sondern die ewige, göttliche Wahrheit, die die ganze Schrift von Anfang der Welt an als die Summe aller Offenbarung bekundet und uns damit offenbart hat, dass Gott uns Seinen Sohn zum Mittler und zum Heiland gab. Jesus sagt vom Gesetz: "Ich bin gekommen, um es zu erfüllen. Ich heilige Mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit."Siehe, Ich komme, (im Buche steht von Mir geschrieben), dass Ich tun soll, Gott, Deinen Willen."-"In diesem Willen sind wir geheiligt auf einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi." Was wollen wir noch dabei tun? Gewiss ist es allzuviel, dass Gott uns die Erfüllung des ganzen Gesetzes schenkt; aber Er ist uns ja in allen Dingen gar zu groß, zu wundersam und unbegreiflich. Was sollen wir nun dabei anderes tun, als das uns Dargebotene wie Kinder annehmen und danken und mit herzlicher Freude und Gegenliebe die herrliche Freiheit benutzen sowie innig, gern und willig als Kinder unseren gnädigen Vater lieben und Ihm dienen und das Gute tun, wozu wir Gnade empfangen. Vor allen Dingen aber sollen wir wissen, dass unsere Gerechtigkeit vor Gott in den Werken eines anderen besteht, eine Gerechtigkeit, die auch dann fest und unvermindert dasteht, wenn wir selbst am elendsten sind, und die bewirkt, dass unsere Sünden uns nicht zugerechnet werden.
"Ab er", so fragst du, "was sollen wir tun, wenn das Gesetz uns der Sünde anklagt?" Antwort: Wir sollen demselben sogleich darin recht geben, dass in unserem Fleische nichts Gutes wohnt. Dann aber sollen wir das uns anklagende Gesetz augenblicklich an Christus als unsere einzige Gerechtigkeit verweisen und sagen: "Dort ist der Mann, der an meiner Statt alles erfüllt hat, was ich erfüllen sollte. Gehe zu Ihm, Er ist mein Bürge. Er ist unter das Gesetz getan und hat wahrlich nicht gesündigt." Und sollte es weiter heißen: "Du, du selbst solltest doch auch fromm sein und das tun, was gut ist," so kann die Antwort nur heißen: "Das ist wahr, und wenn es sich um meinen Wandel handelt und ich unter den Menschen bin, die Ermahnung nötig haben, erinnere mich daran, und ich will dich gern hören. Wenn es sich aber um meine Gerechtigkeit vor Gott handelt, dann gelten nicht meine Werke, weder meine Frömmigkeit noch meine Sünde etwas; wenn ich danach gerichtet werden sollte, wäre es aus mit mir. Aber nun habe ich eines anderen Frömmigkeit, Heiligkeit, Reinheit, eines anderen Liebe und gute Werke - des Sohnes Gottes, der unter das Gesetz getan war. In dieser Frage will ich gern in mir selbst ein großer Sünder sein und nichts anderes heißen, auf dass Christus allein meine Gerechtigkeit sei. Hier spreche ich mit Paulus:"Dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben kommt."
Es mag sich alles wider mich erbosen, Den Grund der Seligkeit mir umzustossen; Hier steht er fest und lässt sich nie zerschmettern, Trotz allen Wettern. Kein Mensch, kein Richter, kein ergrimmter Teufel, Kein in mir selbst entstand'ner schwerer Zweifel, Nichts kann bei Jesu ew'gen Liebesflammen Mein Herz verdammen.