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Predigten zu Philipper 2,15

"auf dass ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts, unter welchem ihr scheinet wie Lichter in der Welt,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt."

Wir benutzen das Licht zum Leuchten. Ein Christenmensch sollte in seinem Leben einen solchen Schein verbreiten, dass ein andrer keine Woche lang mit ihm leben könnte, ohne das Evangelium kennen zu lernen. Seine Gespräche und seine Reden sollten derart sein, dass alle, die um ihn sind, deutlich erkennen, wes Geistes Kind er ist, und wem er dient; und dass sie das Bild Jesu sich widerspiegeln sehen in allem seinem Tun. Lichter sollen leiten. Wir müssen denen unsern Beistand gewähren, die um uns her sind und im Finstern wohnen. Wir müssen ihnen das Wort des Lebens vorhalten. Wir müssen Sünder zum Heiland hinweisen, und die Müden zum göttlichen Ruheport. Oft lesen Menschen die Heilige Schrift und können sie nicht verstehen; wir sollten wie Philippus sogleich bereit sein, die Heilsbegierigen über die Bedeutung des Wortes Gottes zu belehren, ihnen den Weg des Heils zu erläutern und das Leben der Gottseligkeit anzupreisen.

Lichter sollen auch warnen. Auf Klippen und Sandbänken errichtet man Leuchttürme. Christenleute sollten wissen, dass es überall in der Welt allerlei falsche Lichter gibt, und darum ist das wahre Licht umso notwendiger. Die Strandräuber des Satans sind immer auf der Lauer und versuchen die Gottlosen zur Sünde unter der verlockenden Verheißung der Lust; sie zünden ein falsches Licht an; aber an uns ist's, das wahre Licht auf jedem gefahrbringenden Felsen aufzustecken, auf jede Sünde hinzuweisen und zu zeigen, wohin sie führt, auf dass wir unschuldig seien am Blut aller Menschen, und scheinen als Lichter in der Welt. Lichter üben auch eine sehr tröstliche Wirkung aus, und ebenso wiederum die Christen. Ein Christ sollte ein Tröster sein, mit lieblichen Worten im Munde und innigem Mitleid im Herzen; er sollte Sonnenschein mit sich bringen, wo er nur immer hingeht, und Glückseligkeit um sich her verbreiten auf allen seinen Wegen. "Wie die Sonn' am Himmel stehet, Freud' auf Gut' und Böse säet, Also sei dein Christenherz! Lern' in Liebe Christo gleichen, Lern' im Lieben Ihn erreichen Unter Freuden, unter Schmerz!"


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"...unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt, indem ihr das Wort des Lebens darbietet."

Der Text sagt, dass wir Lichter sein sollen. Wie können wir aber Lichter sein, ohne gesehen zu werden? Und von welchem Nutzen wären wir, wenn wir unsichtbare Lichter wären? Wo sollen wir scheinen? In unseren Häusern? "In der Welt!" Gewiss müssen wir auch in unseren Familien scheinen; aber wenn wir sind, was wir sein sollen, müssen wir Lichter "in der Welt" sein.

Manche schüchterne Herzen scheuen sich, ihren Glauben zu bekennen, und trösten sich gern mit Nikodemus, bedenken aber nicht, dass Nikodemus mehr eine Warnung als ein Beispiel darstellt.

Ich kann die Worte Jesu: "So soll euer Licht leuchten vor den Leuten", nur so verstehen, dass ihr euren Glauben bekennen sollt und euer Christentum nicht im Verborgenen bewahrt und verstohlen zum Himmel pilgert. Der Christ sollte ein öffentliches Bekenntnis seines Glaubens ablegen. Er sollte sich von der Welt trennen und erklären, dass er dem Herrn gehört.

Es gibt eine Vorschrift, die Gott selbst verordnet hat, durch die der Christ in geeigneter Weise dieses Bekenntnis ablegen kann, indem er in dem Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Wasser untergetaucht wird. Er muss sozusagen öffentlich im Wasser begraben werden, um zu zeigen, dass er der Welt gestorben ist, um nun in Neuheit des Lebens zu wandeln. Auf die Aufforderung des Herrn: "Her zu mir, wer dem Herrn gehört!", sollten wir hervortreten und sagen: "Hier bin ich, Herr. Ich bin dein Knecht und möchte dir bis ans Ende dienen."

Außerdem sollten wir uns denen anschließen, die auch mit Christus verbunden sind, und uns nicht nur zu einem verworfenen Christus, sondern auch zu seiner Braut bekennen. Aber um als Lichter zu scheinen, müssen wir auch das offene Zeugnis unserer Worte hinzufügen. Ich gebe nicht einen verrosteten Nagel für euren Glauben, wenn ihr darüber schweigen könnt. Ihr werdet viele Gelegenheiten zum Zeugnis haben; nützt sie alle aus. So werdet ihr wie Lichter in der Welt leuchten. Denn wir leben in einer Zeit, in der wir ohne ein klares und offenes Bekenntnis zu Christus nicht scheinen können.