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Predigten zu Offenbarung 4,3
Zitate von Watchman Nee anzeigen
"Ein Regenbogen war rings um den Thron."
Die Gesichte in den Kapiteln 4 und 11 der Offenbarung stehen alle im Zusammenhang mit Gottes Thron (4,2); die in den Kapiteln 12 bis 22 beziehen sich auf Gottes Tempel (11,19). Zu Beginn des ersten Abschnittes sehen wir einen Regenbogen, der den Thron umgibt; im Anfang des zweiten erscheint die Bundeslade in seinem Tempel. Gottes Thron ist aufgerichtet für die Lenkung des Weltalls. Durch den Regenbogen, der den Thron ganz umspannt, bezeugt er, dass er dem Bund mit der ganzen Menschheit ewig treu bleiben wird. Gottes Tempel ist erbaut, dass er darin wohnen kann. Und der Bogen, das Zeichen des Bundes, das dem ungetreuen Israel als Zentrum seines Lebens seit langem verloren gegangen ist, besagt, dass er das, was er an seinem Bundesvolk zu tun gelobt hat, gewisslich vollführen wird. Er kann sich nicht selbst verleugnen. In Christus ist seine Treue gesichert - und wir sind in ihm."... und ein Regenbogen war um den Stuhl..."
Welch ein feines, treffendes Bild! Der dort auf dem Stuhl sitzt, hat nicht immer schönes Wetter und glänzenden Sonnenschein auf Erden gehabt und gewollt. Der Regenbogen ist doch meistens nur zu sehen, wenn der Wettersturm vorbeigezogen ist. Jesus hat Schmerz und Versuchung, Kampf und Tod hinter sich; von daher der Regenbogen. Und das geht auch seine Leute an, die aus großer Trübsal gekommen sind. Der Sonnenschein allein macht die Wüste! Wir bekommen früh genug jenen wundersamen Regenbogenglanz zu sehen, wenn wir angelangt sind am gläsernen Meer. Hier kalter Sturm und heftige Niederschläge; daraus kann man den Schluss ziehen: Daheim beim Herrn werden wir schönes Wetter haben und der Regenbogen wird unter uns sein! Umgekehrt wäre es schauerlich! Jetzt den höchsten Barometerstand und einst die ewige Regenzeit! Darum wollen wir stille werden mitten in der Trübsal und uns trösten mit der zukünftigen Herrlichkeit. Unsere Tränen gehören auch zu jenen Millionen Tropfen, in denen sich der Sonnenglanz der Ewigkeit bricht, der jenen Regenbogen schaffen soll. Unsere Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige Herrlichkeit, die über alle Maßen ist.
Heute gib uns, Herr, nur Kraft zur Stille und stärke unsere Hoffnung auf deine herrliche Zukunft. Jeder Schritt im regennassen Wege bringt uns dem Sonnenschein näher, der nie verblasst. Leucht in unser armes Leben, unsern Füßen Kraft zu geben. Wir kommen nach Hause, zu dir! Amen.
Die Welt und der Lauf dieser Welt mögen enttäuschen und vergehen; aber Er, der auf dem Thron sitzt, bleibt und hält Wort. Die sichtbare Gemeinde mag versagen, auf Nebenwege geraten und dem Abfall vom Glauben die Tür auftun; aber Er ändert sich nie, der von Anfang an ist und Seinen Willen deutlich offenbart hat. Der Christ mag in Versuchung kommen, mutlos zu werden, in Formenwesen zu erstarren und sich in eingefahrenen Geleisen zu verlieren. Der aber, der uns das Leben versprochen und uns Seine Verheißungen gegeben hat, ist treu. Er wird ausführen, was Er gesagt hat. Ist es Nacht um dich? Weht der Wind dir entgegen? Fühlst du dich müde und angegriffen? Blicke auf! Sieh diesen Bogen am Himmel stehen! Sieh ihn über den Wolken, die dir so schwer und bedrohlich erscheinen! Sieh auf den Himmelsbogen, der dir sagt: Der Herr bleibt treu, auch wenn wir untreu werden (1. Mose 9,14-16; 2. Timotheus 2,13). Er hat einen Bund mit uns gemacht, der in allem verläßlich ist. Er hält Wort. Er kommt zu uns – sobald Er sieht, daß wir reuig sind und Buße tun, bereit, Seinen Segen zu empfangen. «Wir verkündigen euch das Evangelium, daß Gott die den Vätern zuteil gewordene Verheißung an uns, ihren Kindern, erfüllt hat, indem Er Jesus erweckte, wie auch im zweiten Psalm geschrieben steht» (Apostelgeschichte 13,32-33). Die Menschen haben uns enttäuscht; wir hatten uns auf sie verlassen, aber sie hielten nicht Wort. Gott aber enttäuscht nie. Der Regenbogen am Himmel bürgt für Seine Treue. Damit ein Regenbogen erscheinen kann, sind Regen und Sonne nötig. Gottes Gnade und Treue offenbaren sich gerade da, wo es «Regen», d. h. widrige Umstände gibt! Wir wollen doch nie dem Regen erlauben, uns die Sonne der Hilfe Gottes zu verhüllen.
Was Er versprochen hat, das hält Er auch. Um Seinen Thron ist ein Regenbogen. Also ist Hoffnung vorhanden. Auf, laßt uns Ihm entgegengehen! Er hält Wort: «Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluß haben» (Johannes 10,10).