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Predigten zu Offenbarung 2,17
Gewisse Gefährdungen, die die Gemeinde von Pergamus erlebte, drohen auch heutzutage den Menschen, die dem lebendigen, wahren Gott dienen wollen. Um sie davor zu bewahren, bietet der Herr denen, welche entschlossen sind, die unserer Zeit eigenen geistlichen Gefahren zu überwinden, das «verborgene Manna» an.
Es ist Nahrung für das «mit Christus in Gott verborgene Leben» (Kolosser 3,3), ein Leben, das wir erst dann kennenlernen, wenn unser eigenes Leben mit Christus gekreuzigt ist – mitsamt allen seinen Lüsten und Begierden, seinen eigenen Anstrengungen, seiner stolzen Zurschaustellung von falschem Eifer und falscher Hingabe. Wie der Heilige Geist nicht von sich selbst redet, so redet auch das mit Christus in Gott verborgene Leben nicht von seiner Hingabe. Es lernt Gehorsam, wie der Sohn Gottes, und läßt sich gern in Zucht nehmen. Es gibt, wie Gott der Vater, das Kostbarste, was es besitzt, der Welt. Einem solchem Leben gibt der Herr das «verborgene Manna». Dieses Manna verleiht uns, was wir im tiefsten Inneren nötig haben; es wird uns immer von neuem geschenkt, ohne daß wir merken wie. Unser Leben und Dienen ist nicht frei von Leid; das weiß der Herr, und er sorgt für uns und hilft uns. Das Manna heilt Wunden, nimmt Lasten fort und vertreibt das Fieber. Vom «verborgenen Manna» genährt zu werden, ist das Vorrecht des Überwinders.
Dieses Manna gibt uns neue Kraft; es stärkt uns im Wandel und Dienst. Es belebt die Müden, bewahrt vor Erschöpfung, hilft den Dienern des Herrn, nicht auf ein tieferes Niveau zu sinken. Ganz still und leise verwandelt es unseren Charakter und stärkt uns am inneren Menschen. Es befähigt uns, Gottes Treue zu erproben und uns nicht vor Schwierigkeiten und Kämpfen zu fürchten.
Das «verborgene Manna» ist viel mehr wert als irgendwelche auffallenden «Segnungen». Mit ihm tritt der Segensspender selbst ins Innerste unseres Herzens und Gewissens ein und nimmt Besitz von unserem Geist, erfaßt unsere Hand und lenkt unsere Schritte in Seine Fußstapfen. Das mit Christus in Gott verborgene Leben wird erhalten, wächst und verbreitet sich durch das Aufnehmen dieses «verborgenen Mannas», dessen Früchte und Auswirkungen dann sichtbar sind.
Ich will ihm geben einen weißen Stein
Wir dürfen annehmen, dass dieser Stein demjenigen entspricht, den der Hohepriester auf seinem Stirnband trug, dem Urim und Thumim (Licht und Recht), wodurch er den Willen Gottes erfragen konnte. Wahrscheinlich verdunkelte er sich beim göttlichen Nein, und ward leuchtend beim Ja.
1. Der Gläubige kann den Willen Gottes erkennen
Auch du magst den weißen Stein besitzen. Wenn nur dein Herz richtig zu Gott steht, so kannst du seines Willens gewiss werden auf deinem Lebenspfade, nicht nur durch die Wolkensäule äußerer Umstände, sondern durch das innere Zeugnis deines Herzens. Durch eine rasche Eingebung kannst du den Sinn Gottes merken, sowohl wenn du zum Gebet niederkniest, als wenn du zu handeln hast. Nur muss dabei die Bildfläche deines inneren Lebens lauter und ruhig sein; keine ängstliche Erregung, kein trüber Giftstoff der Sünde darf sich regen.
2. Jede Offenbarung des Willens Gottes vermehrt die göttliche Erkenntnis
Auf dem Urimstein waren die geheimnisvollen Buchstaben des Namens Gottes eingegraben. Kein Auge, außer Aarons, durfte darauf ruhen; also werden auch uns in der Tiefe des Herzens Offenbarungen zu teil, die jeder einzelnen liebenden, gehorsamen Seele besonders gelten. Kein Auge hat gesehen; es ist in keines Menschenherz gekommen, was Gott seinen Kindern sagt über Leben und Tod, über ihr Verhältnis zu Ihm, über die herrliche Zukunft.
3. Solche Offenbarungen werden den Überwindern verheißen
Wenn du beständig der Sünde und Unreinheit nachgibst, dich von der Leidenschaft zertreten lässest, so werden solche Mitteilungen des Ewigen sparsam und undeutlich sein. Wer überwindet, nicht ein- für allemal. sondern immerwährend, der darf solche Gottesoffenbarungen erwarten.