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Predigten zu Offenbarung 18,4
Gehet aus von ihr, mein Volk
Es kann uns nicht wundern, dass Gott ein Volk hat, mitten in Babylon. Wahrscheinlich hat es auch in den Tagen tiefsten Verderbens immer einen Überrest gegeben von Sieben Tausend, die ihre Knie vor Baal nicht gebeugt, noch sein Bild geküsst haben. Es ist dem Vorhandensein wahrer, wenn auch umnachteter Frömmigkeit anzuschreiben, dass gewisse kirchliche Einrichtungen sich aufrecht erhalten haben, trotz des damit verbundenen Ärgernisses. Aber wahre Kinder Gottes können in solcher Gesellschaft nicht geduldet werden.
Die Ansicht wird oft ausgesprochen, dass lebendige Christen in Kirchen und Gemeinschaften, deren Sünden und Untreue sie beklagen, dennoch bleiben sollten, in der .Hoffnung, sie zu Gott zurückzuführen. Diese Anschauung hat viel für sich, besonders im ersten Stadium des Abfalls. Da kann eine starke Entgegnung viel Irrtum abhalten, ein kräftiger Eingriff den Krebsschaden noch entfernen. Aber wenn im Verlauf der Zeit der ganze Leib von der Krankheit ergriffen wird; wenn die Warnungen unbeachtet geblieben, und die Zurechtweisungen mit Füßen getreten worden sind; wenn die Mehrzahl gegen die Wahrheit Stellung genommen hat; wenn die Sünden gen Himmel schreien und die gedrohten Plagen nahe sind – dann ist eine andere Taktik am Platze; dann bleibt uns nichts anderes übrig, als hinauszugehen und uns abzusondern. „Lasset uns dann zu Ihm hinausgehen außer dem Lager, und seine Schmach tragen.“
Wir können viel mehr Einfluss ausüben von außen her, als von innen. Lot hatte alle Macht verloren über die Leute Sodoms; aber Abraham konnte von den Höhen Mamres aus ihr Geschick mächtig beeinflussen. Obadja mochte wohl die Propheten Gottes bei fünfzig und fünfzig in einer Höhle verbergen; aber Elias konnte vom Berge Karmel aus die Priester Baals ausrotten und die Herzen des Volks wieder für Gott gewinnen.