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Predigten zu Nehemia 9,2
Der Same Israels sonderte sich ab
Das ist der Anfang alles wahren Lebens. In der Schöpfungsgeschichte sehen wir, dass Gott zuerst das Licht von der Finsternis schied, dann die Wasser des Firmaments von den Wassern der Erde, und endlich das Land von dem Meere. Nur also konnte Er seinen Zweck erreichen und aus dem Chaos ein Kosmos (eine geordnete Welt) herstellen. In der Entwicklung des inneren Lebens geht es auch nur durch Scheidung und Gericht; das Falsche muss von dem Wahren, das Böse von dem Guten abgesondert werden.
Als Gott seine Hand an des Menschen höchste Veredlung legte, da schied er Sem aus von seinen Brüdern, Tharas Geschlecht von anderen Stämmen und Abraham von seiner Familie. Wie wichtig wurden dadurch jene feierlichen Worte: „Ich bin der HErr, euer Gott, der euch von den Völkern abgesondert hat. Darum sollt ihr mir heilig sein, denn ich, der HErr, bin heilig, der euch abgesondert hat von den Völkern, dass ihr mein wäret“ (3. Mose 20,24.26). Nicht als ob Gott die übrige Welt hätte vernachlässigen wollen; Er wollte aber seine Aufmerksamkeit auf die Wenigen richten, damit, wenn sie seine Gedanken in sich aufgenommen hätten, sie diese der übrigen Menschheit mitteilen möchten.
Wir verliehen nun auch den Ruf des heiligen Geistes durch den Apostel: „Gehet aus von ihnen, sondert euch ab und rühret kein Unreines an.“ Wir sollen uns absondern: unseren Gewohnheiten nach, indem wir uns reinigen von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes; unserem Ziele nach, indem wir Christo nachfolgen, außerhalb des Lagers; unseren Vergnügungen und Verbindungen nach. Folget Christo, dem Könige nach! Wandelt lauterlich! Redet die Wahrheit! Bringet Verkehrtes zurecht! Folget dem Könige! Zu was wäret ihr denn sonst geboren!“