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Predigten zu Nehemia 3,15
"Und das Quelltor besserte aus Schallun, der Sohn Kol-Hoses, der Oberste des Bezirks von Mizpa; er baute es und überdachte es und setzte seine Flügel, seine Klammern und seine Riegel ein; und er baute die Mauer am Teiche Siloah bei dem Garten des Königs und bis zu den Stufen, welche von der Stadt Davids hinabgehen."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Bei dem Garten des Königs."
Wenn Nehemia den Garten des Königs erwähnt, so wendet sich dabei unsre Erinnerung dem Paradiese zu, das der König der Könige dem Adam zum Wohnsitz bereitet hatte. Die Sünde hat diesen wonnevollen Aufenthalt schrecklich entweiht, und die ersten Menschen wurden daraus vertrieben, um den Acker zu bauen, der ihnen nur Disteln und Dornen trug. Liebe Seele, denke an den Fall Adams, er war auch dein Sündenfall. Weine herzlich, dass der Herr der Liebe von dem Haupt des menschlichen Geschlechts, dem auch du angehörst, so schmählich misshandelt wurde, obgleich Er schuldlos war, wie kein andrer. Siehe, wie Drachen und böse Geister hausen auf dieser schönen Erde, die einst ein Garten der reinsten Wonne war. Siehe dort jenen andern königlichen Garten, den der König besprengt mit seinen blutigen Schweiss: Gethsemane, dessen bittere Wermutskräuter erneuerten Seelen lieblicher schmecken, als einst selbst Edens köstliche Früchte. Hier ward das Unheil, das die Schlange im ersten Paradies anrichtete, wieder gut gemacht, hier ward der Fluch wieder von der Erde genommen und getragen vom verheißenen Weibes-Samen. Meine Seele, erwäge tief den Seelenkampf und das Leiden deines Königs; gehe hin zum Garten am Ölberg und betrachte, wie dein großer Erlöser dich aus deinem verlornen Zustande herausrettet. Dies ist wahrlich der Garten aller Gärten, in welchem die Seele schauen kann der Sünde Schuld und der Liebe Macht, zwei Gesichte, grösser als alles andre. Gibt es keinen Königsgarten mehr? Doch, mein Herz, du bist es, oder solltest es doch sein. Wie blühen da die Blumen? Erscheinen wohl köstliche Früchte? Wandelt der König darin, und ruht Er in den Schattengängen meines Geistes? Lass mich sehen, wie die Pflanzen gereinigt und begossen und wie die bösen Füchse gefangen werden, die die Weinberge verderben. Komm, Herr, und wenn Du kommst, so lass den himmlischen Wind durch meinen Garten wehen, dass seine Würze triefen. Und nun darf ich auch den königlichen Garten seiner Gemeinde nicht vergessen. O Herr, sende ihr Deinen Segen. Baue ihre Mauern wieder, nähre ihre Pflanzen, lass ihre Früchte reifen, und verbanne die versengende Hitze aus der Völkerwüste, und mache sie zum "Garten des Königs."