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Predigten zu Nehemia 11,23
Ein Bestimmtes für die Sänger,eine tägliche Gebühr
Nach des Königs Gebot sollten die Sänger gebührend versorgt werden; dies war nicht mehr als billig und vernünftig, denn sie erfrischten und belebten die ganze Gemeinschaft. Ein kleinlicher Sinn, der nur auf äußeren Vorteil sah, hätte sich weigern können, die Sänger zu unterhalten, weil sie nicht durch irgend eine Arbeit ihrer Hände zum Gedeihen des Gemeinwesens beitrugen. Wohl fangen sie nur das Lob Gottes, aber sie gehörten doch wesentlich zum geordneten Dienst des Tempels, und verdienten deshalb die Gebühr, die ihnen täglich gereicht werden sollte. Dein Leben kommt dir vielleicht verhältnismäßig nutzlos vor. Du kannst nur etwa ein freundliches Wort an solche richten, die des Tages Last auf ihren Schultern tragen. Du kannst nur dein Hoffnungslied singen und das Herz der Mühseligen dadurch frisch und fröhlich machen. Du kannst eine Eingebung empfangen aus dem Herzen Gottes und sie weitergeben. Vielleicht kannst du nicht viel anderes tun, als die tiefen Akkorde, die Gott in seine Schöpfung gelegt hat, zu entziffern suchen und sie umsetzen in die Musik, die den Menschen verständlich und lieb ist. Es ist gut also, – man bedarf deiner in der großen Welt Gottes. Es gibt Leidende, die lange Monate oder Jahre, auf dem Rücken liegend, dahinschleichen sehen; aber sie sind der Sonnenschein des Hauses, – zu ihnen kommen Große und Kleine und holen sich da Trost und Rat. Singet nur fröhlich weiter, ihr Sänger des höheren Chores, ihr erleichtert unsere Beschwerden und richtet unsere Herzen auf hohe Ziele! Ihr, die ihr bei Nacht, wenn das geschäftige Treiben der Menschen verstummt ist, in schlaflosen Stunden, im Hause des HErrn stehet, preiset den HErrn! Der König wird schon dafür sorgen, dass ihr nicht zu kurz kommt, sondern eure Gebühr Tag für Tag empfanget.