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Predigten zu Nahum 3,19
Niemand wird deinen Schaden lindern, und deine Wunde wird unheilbar sein
Dieses ist eines der großartigsten Kapitel alttestamentlicher Weissagung. Nahum von Elkos war ein Mann von ungewöhnlicher Einbildungskraft und Redegewandtheit. Sein Strafgericht über Ninive ist außerordentlich gewaltig und beredt. Man meint das Knallen der Peitschen, das Rasseln der Reiter zu hören, und die Haufen der erschlagenen Leichen daliegen zu sehen. – Alle Reisenden, die jene Gegenden besucht haben, bezeugen die buchstäbliche Erfüllung dieser Drohungen. Denn seit ihrem Fall, bis auf den heutigen Tag, ist Ninive eine wüste Einöde geblieben. Ihr Schaden ist nicht gelindert worden, eine Narbe auf dem Angesicht der Erde bezeichnet allein ihre einstige Stelle.
Von diesem schauerlichen Bilde mögen wir wohl einen Blick werfen auf unsere christlichen Länder, und uns ernstlich fragen, ob wir alles tun, um einem ähnlichen Schicksal zu entgehen. Es sind viele Anzeichen da, dass auch sie von dem gewaltigen Strom ergriffen sind, der schon so viele mächtige Völker ins Verderben gestürzt hat. Der zunehmende Luxus der Reichen und daneben das tiefste Elend der Armut; die grobe Unsittlichkeit, die sich auf unseren Straßen breit macht; die ungescheute Entweihung des Ruhetages und das erschreckende Zunehmen der Trunksucht – das alles kann nicht ungestraft bleiben. Ist nicht zu befürchten, dass sich Gott gegen uns aufmachen wird? Lasset uns doch als Bürger unseren Einfluss, und als Kinder Gottes unsere Bitten darauf richten, ein Schicksal, das sonst unabänderlich wäre, abzulenken.
Ach, mein Freund, stehst du vielleicht selbst in solcher gefährlicher Lage? Hast du einen inneren Schaden, den weder Balsam noch Arznei heilt? Lege alles vor dem lebendigen Heiland offen dar. Alle Wunder, die uns von Ihm im Evangelium berichtet sind, haben noch heute ihr Gegenstück im geistlichen Gebiet.