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Predigten zu Matthäus 6,18
Dein Vater, welcher verborgen ist, dein Vater, der in das Verborgene sieht
Wie gerne wiederholt Jesus diese Worte! (Vers 4.6.18) Ob Er wohl gezwungen war, viel in der Öffentlichkeit zu leben, den Blicken aller ausgesetzt, so sehnte sich sein Herz beständig nach der verborgenen Gemeinschaft mit dem Vater, der im Kämmerlein Ihm begegnete. Natürlich lag der Zweck Jesu vor allem darin, seine Jünger abzuziehen von der auffallenden Veräußerlichung, die damals in allen Kreisen herrschte, und die notwendigerweise die Einfalt des religiösen Lebens beeinträchtigen musste. Es in unmöglich, dass wir unseren gottesdienstlichen Pflichten vor den Augen der Menschen nachkommmen, ohne – vielleicht uns selber unbewusst – darüber nachzudenken, was für einen Eindruck wir auf sie machen, und wie weit ihre Achtung vor uns steigt. Insofern wir darnach trachten, wird der Strom der Andacht durch Kot und Schlamm verunreinigt, und läuft trübe. Wir haben gerade so viel geistliches Leben, als es sich im Verborgenen vor Gott allein kund gibt – gerade so viel, nicht weniger und nicht mehr. Alles, was nicht zwischen dir und Gott allein verhandelt wird, ohne andere Zeugen, als sein heiliges Auge – das ist Spreu, die der Wind verweht.
Hier haben 'wir einen Prüfstein unserer Almosen, unserer Gebete, unsers Fastens, d. h. unsers Enthaltens von Sünde und Bequemlichkeitsliebe. Was wir in dieser Beziehung tun, um die Achtung der Menschen zu gewinnen oder zu vermehren, das gilt nichts vor den Augen Gottes. Aber alles, was für Ihn allein geschieht, wird seiner Beachtung und seiner Belohnung nicht entgehen. „Er wird es dir vergelten.“ Diese Zusage gestattet keinen Zweifel. Jede in sein Ohr geflüsterte Bitte, jeder Seufzer und jede Träne, jede Selbst- und Sündenüberwindung wird dem göttlichen Maßstäbe nach, ihre gewisse Vergeltung haben.