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Predigten zu Matthäus 26,36
Die Bäche des Todes kommen heran, die Angst der Hölle überfällt ihn; darum will er allein sein und seine Zuflucht bei dem Vater suchen, vor ihm sein Herz ausgießen in dem Gebet um Hilfe und um Errettung. Seine Jünger sollen aber in seiner Nähe bleiben; denn das richtet noch auf, wenn man liebende Gefährten in seiner Nähe weiß; aber in der Anfechtung hat man es mit seinem Gott allein auszumachen, der kann allein helfen und erretten. Das Schreckliche der Anfechtung, worin man sich befindet, kann kein anderer fühlen. – Woher ist es, dass wir, die den Herrn kennen, in der Stunde der Anfechtung, wenn sie auch noch so hoch kommt, eine Zuflucht zu dem Herrn haben? Woher, dass wir durch den heiligen Geist getrieben werden, um zu beten? Daher ist es, weil unser Herr an unserer Statt in den Tagen seines Fleisches Gebet und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen geopfert hat zu ihm, der ihn von dem Tode erlösen konnte. Und dass wir allemal, es mag kommen, was da will, dennoch durchbrechen mit unsern Seufzern, woher kommt das? Er hat es dargestellt, er, unser teurer Heiland, durch seine Todesangst. Und das nicht allein: Was er seinen Jüngern gesagt hat: Setzet euch hier, bis dass ich dorthin gehe, das sagt er auch uns; denn von der eigentlichen Not hält er uns doch noch immerdar fern. Das ist seine Gnade, dass er für uns hat gehen und beten wollen, und hat dadurch das Ende aller unserer Not und Anfechtung dargestellt.
Ich wüsste nicht, wo ich vor Jammer bliebe;
denn wo ist solch ein Herz, wie deins, voll Liebe?
Du, du bist meine Zuversicht alleine,
sonst weiß ich keine.
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Vielleicht war Gethsemane ein sehr schöner Garten. Und vielleicht war es eine bezaubernde Frühlingsnacht. Leise rauschten die Bäume. Und über ihnen funkelten in herrlicher Pracht die Sterne. Ja, vielleicht war es eine solche Nacht, in der junge Menschen schwärmen und die Dichter lyrisch werden. Für den Sohn Gottes aber beginnt in dieser Nacht und in diesem Garten der Weg — in die Hölle. Ja, in die Hölle! Wir denken dabei gar nicht einmal an das körperliche Leiden, das Er erdulden mußte. Nein! Was Seine Seele betrübt bis in den Tod werden ließ, war etwas anderes.
Die Hölle — das ist der Ort, wo Gott nicht mehr hinschaut. Die Hölle — das ist die Stätte, wo der Mensch wirklich — im tiefsten Sinne des Wortes — gott-verlassen ist. Und in diese Hölle hinein ging nun der Heiland. Darum war Seine Seele betrübt bis an den Tod. Der Sohn verlor den Vater, der Sohn Gottes wurde ausgestoßen. Hier in dem dunklen Garten konnte Er noch beten: „Mein Vater...!" Aber wenige Stunden später war Er in der Hölle angekommen. Da schrie Er: „Mein Gott, du hast mich verlassen." Im Propheten Jesaja steht ein seltsames Wort. Das heißt: „Der Herr warf unser aller Sünde auf ihn." Ich denke, das geschah in dieser Stunde. Der Reine belud sich mit unsrer Schuld. Der Sohn nahm die Hölle auf sich — für uns! Und Sein Mund stöhnte: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod." Dahin hat unsre Sünde es gebracht! Amen.