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Predigten zu Matthäus 25,8

"Die Törichten aber sprachen zu den Klugen: Gebet uns von eurem Öl, denn unsere Lampen erlöschen."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Ihr aber, lasst euch nicht Rabbi nennen: denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen; denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Lasst euch auch nicht Meister nennen, denn eine r ist euer Meister, der Christus."

Der Herr Jesus warnte Seine Jünger vor hochtrabenden Titeln, die dem Ego schmeicheln und unser Ich an die Stelle der Dreieinigkeit setzen. Gott ist unser Vater, Christus ist unser Meister, der Heilige Geist unser Lehrer. Wir sollten diese Titel in der Versammlung nicht beanspruchen. Natürlich haben wir in der Welt einen irdischen Vater, in unserer Arbeit haben wir einen Meister oder Chef, und in der Schule haben wir Lehrer. Aber im geistlichen Bereich erfüllen die Personen der Gottheit diese Rollen und sie allein sollten auch mit diesen Titeln geehrt werden.

Gott ist unser Vater in dem Sinn, dass Er uns das Leben gibt. Christus ist unser Meister, weil wir Ihm gehören und Seiner Leitung unterworfen sind. Der Heilige Geist ist unser Lehrer, weil er der Verfasser und Ausleger der Heiligen Schrift ist; all unser Lehren muss von Ihm geleitet sein.

Wie seltsam ist es dann, dass die Kirchen bis zum heutigen Tag diese Ehrentitel vergeben, als ob Christus nie davor gewarnt hätte. Immer noch werden Priester "Pater" , d.h. "Vater" (bzw. "Father" , "Padre" usw.) genannt oder als "Herr" bezeichnet (besonders im süddeutschen katholischen Bereich; siehe auch engl. "Dominie" , span. "Dom" , ital. "Don" , "Monsignore" ). Geistliche lassen sich häufig mit "Hochwürden" (engl. "Reverend" ) anreden, was in der Bibel eigentlich Gott vorbehalten ist (Offenbarung 4,11; 5,9.12). Der Titel "Doktor" kommt vom lateinischen "docere" , "lehren" . "Doktor" bedeutet also Lehrer. Dieser Titel, ob nun durch Studium oder ehrenhalber erlangt, kann von einer Institution kommen, die eher eine Brutstätte des Unglaubens als ein Bollwerk des christlichen Glaubens ist. Und doch, wird jemand als "Dr." in die Versammlung eingeführt, so meint man sofort, dass seine Worte zusätzliches Gewicht aufgrund seines Titels haben. Das ist natürlich völlig grundlos. Ein buckeliger Strassenkehrer, der vom Heiligen Geist erfüllt ist, kann unter Umständen eher ein Sprachrohr Gottes sein als ein ungeistlicher Mann mit Titel und Würden.

Natürlich sind diese Titel im sogenannten weltlichen Bereich durchaus am Platz. In dieser Sphäre gilt der Grundsatz: "Gebet allen, was ihnen gebührt: ... die Ehre, dem die Ehre gebührt" (Römer 13,7). Aber das Prinzip, das in der Versammlung Anwendung findet, wurde vom Herrn niedergelegt mit den Worten: "...ihr alle aber seid Brüder" (Matthäus 23,8).