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Predigten zu Matthäus 14,30
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Herr, hilf mir!
So ergeht es auch uns. Wenn wir im Glück leben und alles gut läuft, dann gedenken wir wohl der hohen Majestät und Ehre Gottes, die wir anrufen. Wir wissen auch, uns der eigenen Unwürdigkeit zu erinnern, und fürchten uns vor seiner Macht. Darum ist dann auch unser Gebet nicht mehr so stark und feurig. Aber wenn wir in Not und Anfechtung kommen, dann achten wir nicht mehr so sehr auf Gottes hohe Majestät, sondern rufen sofort: »Hilf, lieber Herr, unser Gott! Nun hilf, lieber Herr! Lass Dich unser Elend erbarmen!« Da machen wir keine lange Vorrede. Und so macht uns die Not zu kühnen und zuverlässigen Leuten, die hindurchbrechen und am Ende auch siegen. Das Wort Gottes soll aber immer das Fundament und der Grund des Gebetes sein, worauf sich der Glaube stützen soll, der an Gott festhält und vor ihn tritt im rechten Vertrauen auf den Mittler Jesus Christus.
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Zweifel
Sowohl Zweifel als auch Glaube verändern alles. Der Glaube macht das Meer zu einem trockenen Weg, der Zweifel aber verwandelte diesen trockenen Weg für Petrus wieder in gewöhnliches Meer. So sagt Markus 9,23: »Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.« Hingegen sind alle Dinge unmöglich für den, der zweifelt. Hier muss man besonderen Nachdruck auf das Wort zweifeln legen, denn viele denken vom Glauben sehr verächtlich und meinen, das Zweifeln sei nichts Böses. Christus hingegen gibt dem Zweifel die gesamte Schuld und macht deutlich, dass ein Zweifler versinkt, wenn er nicht zum Glauben zurückkehrt und durch denselben um Hilfe bittet und schreit. Denn allein das Zweifeln ließ Petrus sinken, und andererseits richtete der Glaube an Christus ihn wieder auf und führte ihn hinaus. Hätte er am Zweifeln festgehalten, so hätte er nicht rufen können: »Herr, hilf mir!« Denn das sind nicht die Worte eines Zweiflers, sondern die eines glaubenden Menschen. Ein Zweifler ruft Gott nicht um Hilfe an, sondern fällt in Verzweiflung und Schweigen.