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Predigten zu Matthäus 10,40
Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat.
Der Herr gibt seinem Volk königliche Stellung in dieser Welt, sie sind seine Repräsentanten. Wo ist ein Stand so herrlich, wie dieser? – Wer gehört zu diesem Stand? das sagt der Herr unmittelbar vor unserem Text. Es sind die Leute, die ihn mehr lieben, als Eltern und Kinder; die ihm nachfolgen und ihr Kreuz tragen; die ihr eigen Leben verlieren. Es sind die Leute, die in dieser Welt sind, wie er einst hier war 1. Joh. 4,17. Wer sie aufnimmt, der nimmt ihn auf, und wer ihn aufnimmt, der nimmt den Vater auf, der ihn gesandt hat. Dieses Aufnehmen eines Jüngers Jesu ist also etwas Großes; er mag arm sein oder reich, gebildet oder ungebildet; wenn er in ein Haus kommt, so kommt der Herr Jesus mit ihm; was man ihm tut, und reichte man ihm nur einen Becher kalten Wassers, das sieht er so an, als hätte man es ihm getan. Logiert ein Fürst in einem Privathause, so redet alle Welt von der Ehre, die einem solchen Hausbesitzer zu Teil geworden sei. Wir alle haben Gelegenheit, noch größerer Ehre teilhaftig zu werden, wenn wir Kinder Gottes beherbergen. Wie wichtig ist das bescheidenste Gastzimmer eines Hauses, oder ein Ruhebett, auf dem man einem Jünger Jesu ein Nachtquartier zurecht macht! Wie die Kurgäste im Sommer in den Listen der Tagesblätter erscheinen, so erscheinen unsere Gäste, die als himmlische Pilger bei uns einkehren, in der Liste Jesu und unseres Vaters im Himmel. Wenn aber der Heiland sagt: wer euch aufnimmt, so meint er damit wohl mehr, als Gastrecht üben; er meint seine Jünger aufnehmen mit der Botschaft des Evangeliums, so dass es zu einer Aufnahme des Herrn, nicht nur in das Gastzimmer, sondern in das Herz kommt. Das muss uns die Hauptsache bleiben. Erst wenn wir ihn aufgenommen haben, können wir auch seine Jünger in seinem Namen aufnehmen.
Herr Jesu! In mir soll man Dich sehen. Erneure mich durch Deinen Geist, damit wo ich hinkomme, Du mit mir seiest. Amen