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Predigten zu Markus 8,12
Er seufzte in seinem Geist
Markus richtet unsere Aufmerksamkeit zweimal auf die Seufzer des HErrn. – Ein Seufzer ist eines der rührendsten und bedeutungsvollsten Anzeichen tiefen Schmerzes. Wenn wir zu sehr überwältigt sind von Gemütsbewegungen, so dass wir sogar das regelmäßige Einatmen vergessen, und deshalb einen um so tieferen Atemzug tun müssen, dann seufzen wir in unserem Geiste.
1. Er sah auf gen Himmel und seufzte
Als der Taubstumme vor Jesu stand, ein Bild aller der verschlossenen Herzen um Ihn her, alles unausgesprochenen Sehnens, aller Sünde und allen Schmerzes der Menschheit – da entrang sich dem mitfühlenden Herzen Jesu ein tiefer Seufzer. Aber er war zugleich begleitet von einem gen Himmel gerichteten Blick, voll unendlicher Hoffnung. Wenn der Seufzer seine zarte Teilnahme ausdrückte, so bezeugte jener Blick seine innige Vereinigung mit Gott, wodurch Er im Stande war, der größten Not zu begegnen. So oft du seufzest, so blicke auf gen Himmel. Das Licht des Himmels verwandelt Tränen in Juwelen!
2. Es seufzte tief
Die undurchdringliche Härte der Pharisäer; ihre böswillige Missdeutung seiner Worte und seiner Sendung; ihr Stolz und ihr gesetzliches Wesen – dies alles erfüllte das Herz des HErrn mit Traurigkeit; wehmütig wandte Er sich ab. Es war ganz unmöglich, ihnen zu helfen, weil von ihrer Seite kein Verlangen darnach vorhanden war, kein Vertrauen auf Ihn. Vielleicht dringen jetzt noch solche Seufzer aus dem Herzen Jesu, wenn Er den Jammer der Menschheit ansieht; aber sein Ziel geht unentwegt darauf hin, die Zeit herbeizubringen, wo „Schmerz und Seufzen auf ewig entfliehen werden.“
Der Sohn Gottes blickte, wenn Er seine Wohltaten spendete, gen Himmel und seufzte; aber auf seine Seufzer folgte die Berührung und das Wort der Kraft. Lasset uns nicht uns begnügen mit einem Seufzer der Teilnahme und des Bedauerns!