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Predigten zu Markus 6,30
Es ist gut, wenn wir uns diese Szene vor Augen stellen, denn die Jünger des Herrn können in unseren Tagen manche Lehre daraus ziehen. Auch wir haben es nötig, recht oft zu dem Herrn zu kommen und Ihm über alles, was wir getan und gesagt haben, Bericht zu erstatten. Dieses Bedürfnis eines vertrauten Umgangs mit Ihm sollte ein Teil unseres Lebens und Dienens sein. Wir verlieren so leicht die Verbindung mit unserem Meister, gehen mit unseren eigenen Kräften vorwärts und nehmen schlechte Gewohnheiten an. Dadurch verwandelt sich die Frische und Lebendigkeit wahrhaft geistlichen Dienens in Routine, Gewohnheit und Formalismus. Es fällt auf, daß dieser Bericht zwischen zwei wichtigen Ereignissen steht: der Enthauptung Johannes des Täufers und der Speisung der 5000. Wenn ein Christ, der nach dem Gesetz des Geistes des Lebens in Christus Jesus wandelt, seine Aufgabe richtig erfaßt, stößt er einerseits immer auf Feindseligkeit, anderseits aber auf die Bedürfnisse der Menschenmassen. Wenn uns Feindseligkeit begegnet, wollen wir zu dem
Herrn Jesus gehen und Ihm sagen, was wir tun, Ihn alles wissen lassen, was wir gesagt haben. Dann werden wir in Ihm eine göttliche Fürsorge finden, die genau dem entspricht, was wir in unseren Schwierigkeiten nötig haben. Meistens äußert sich die Feindseligkeit in passivem Widerstand, höflicher Gleichgültigkeit oder herablassender Selbstgerechtigkeit. Nichts zermürbt mehr als das.
Darum wollen wir recht oft zu dem Herrn Jesus gehen, Ihm unser Herz ausschütten und unseren Dienst vor Ihm ausbreiten. Er will uns die Augen öffnen für die Möglichkeiten dieses Dienstes. Seine Jünger sahen in der Volksmenge nur eine Masse von Menschen, die sich um sie drängten; Jesus sah in ihnen Schafe, die keinen Hirten haben. Es ist sehr wichtig, daß wir von Ihm diesen Blick für Menschenseelen bekommen, für die unerreichten und unzulänglich erreichten, für die Tausende ohne Gott und ohne Hoffnung.
n auch achtgeben, daß nichts unsere Augen trübt oder unser Herz verhärtet. Unser Retter will uns mit Seiner Barmherzigkeit füllen; denn erst dann wird unsere Tätigkeit etwas ausrichten. Laßt uns Ihm unsere «fünf Brote» und «zwei Fische» bringen! Es ist wenig, aber wenn Er es segnet, kann unser Weniges viel vollbringen.
Sie sagten Ihm alles, was sie getan und gelehrt hatte
WAlles mit Jesus besprechen. elch ein herrliches Geheimnis! Wenn man draußen gewesen ist in der Welt, so tut es unaussprechlich wohl, das Erlebte im trauten Kreise der Familie zu besprechen. Es in eine selige Gewohnheit, also mit Jesu alle seine Gedanken auszutauschen, und die Ereignisse unsers Lebens zu betrachten im Lichte seiner liebevollen Augen.
1. „Wir hatten großen Erfolg, Meister!“ So rufen wir etwa aus: „ganze Städte wurden bewegt; die Teufel waren uns untertan; die Menge folgte uns überall nach.“ „O meine Kinder,“ antwortet Er dann wohl, „die da heute Hosianna rufen, werden morgen, Kreuzige schreien. Das wahre Werk Gottes geschieht nicht sowohl unter der zujubelnden Menge, als in der Tiefe des Herzens, im Kämmerlein. Hütet euch davor, zu großen Wert auf die äußere Erregung zu legen, womit ihr empfangen werdet, damit ihr ja nicht euren Erfolg euch selbst zuschreibet und euch etwas darauf zu gute tut; dadurch würdet ihr unfruchtbar zu meinem Dienst. Aller Erfolg kommt von oben.“
2. „Wir sind verfolgt worden, und unser Botengang ist vollständig missglückt, Meister,“ so klagen wir ein anderes Mal. „Wer hat unserer Predigt geglaubt, und wem ist der Arm des HErrn geoffenbart worden?“ „Kümmert euch darüber nicht,“ so antwortet derselbe weise Ratgeber; „ich bin zufrieden mit euch; ich werde euch belohnen nach eurer Treue, wenn auch nicht nach eurem Erfolg; und der auf dem Stückchen guten Landes ausgestreute Same wird hundertfältig tragen.“
Also entfernen seine liebenden Worte das Gift von dem Erfolge, und richten uns auf, wenn wir verzagt sind. O ihr Knechte und Mägde des HErrn, werdet heimisch in seinen Gezelten; dort wird Er euch beurteilen, tadeln oder ermutigen, je nachdem Er es für heilsam achtet.