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Predigten zu Markus 14,8
Sie hat getan, was sie konnte – so urteilt der, der alles weiß und alles sieht. Wir Christen lassen uns so leicht zurückhalten von dem «Ich kann nicht!» Wenn ein Ruf zum Dienst, zur Hingabe oder zum Übernehmen einer ungewohnten Verantwortung an uns ergeht, weichen wir aus und sagen: «Ich kann nicht!»
Solche Äußerungen sind jedoch zum einen unvereinbar mit der Gegenwart des Herrn und unserer Gemeinschaft mit Ihm; sie beweisen, daß wir uns von Ihm entfernt haben. Zum anderen sind sie oft ein gewohnheitsmäßiger Ausspruch solcher Seelen, die nicht dem biblischen Niveau entsprechend leben, weil sie in den Gleisen des Gesetzes bleiben und das für den Weg des Glaubens halten. Drittens werden sie ohne wirkliche Überlegung ausgesprochen, und viertens sind sie nicht wahr. Man sagt: «Ich kann nicht», sollte aber eigentlich sagen: «Ich will nicht … ich bin es nicht gewohnt, Gott auf die Probe zu stellen, und ich will nicht, daß Er mich auf die Probe stellt».
«Sie hat getan, was sie konnte.» Hier ist nicht die Rede von eigenen Kräften oder Willensanstrengungen, mit denen manche Menschen einen wahren Götzendienst treiben, sondern von einem ausgelieferten Leben, einer Liebe, die Gott etwas zurückgeben will von Seiner Liebe, die alle Erkenntnis übersteigt. Das bedeutet aktiver Glaube, lebendige Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus, die sich in Taten zeigt.
«Sie» (das kannst du sein!) schaut nicht auf ihre tatsächliche Schwäche, sie entschuldigt sich nicht mit ihrer Unfähigkeit. Sie gibt sich ganz hin, wenn der Ruf zur Pflicht, zur Tat, zum Übernehmen einer Verantwortung an sie ergeht. Dann läßt Gott gerade in ihrer Schwachheit Seine Kraft durchbrechen und aus ihrer Armut Seine Reichtümer hervorströmen. Tun wir wirklich und wahrhaftig alles, was wir können? Kann der Meister angesichts der großen geistlichen Nöte und der wartenden Massen von uns sagen: «Sie hat getan, was sie konnte»?
Laßt uns doch die Sprache und den Geist der Überwinder im Alten Testament haben, von denen geschrieben steht: «Kaleb aber beschwichtigte das Volk gegenüber Mose und sprach: Laßt uns doch hinaufziehen und [das Land] einnehmen denn wir werden es gewiß bezwingen!» (4. Mose 13,30).