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Predigten zu Markus 11,23
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Christlicher Glaube, der nicht zweifelt
»Amen.« So hat Gott im Vaterunser in aller Kürze alle unsere Not vor Augen geführt, die uns jemals bedrängen mag, sodass wir keine Entschuldigung haben, wenn wir nicht beten. Aber nun kommt es darauf an, ob wir auch lernen, »Amen« darauf zu sagen. Das heißt, wir dürfen nicht an der gewisslichen Erhörung und daran zweifeln, dass uns die Bitte gewährt wird. Denn »Amen« ist das Wort eines Glaubens, der nicht zweifelt, der nicht auf gut Glück betet, sondern der weiß, dass Gott nicht lügt, weil er es verheißen hat zu geben. Wo nun solcher Glaube nicht ist, da kann es auch kein wirkliches Gebet gewesen sein. Darum ist es ein schädlicher Wahn derer, die so beten und die nicht von Herzen »Ja« dazu sagen können, dass Gott Gebete erhört. Sie bleiben lieber in ihrem Zweifel und sagen: »Wie sollte ich so kühn sein und verkünden, Gott habe mein Gebet erhört, wo ich doch ein armer Sünder bin?« Das kommt daher, weil sie nicht auf Gottes Verheißung, sondern auf ihr Werk und ihre Würdigkeit sehen. Und damit verachten sie Gott und strafen ihn Lügen. Und darum empfangen sie auch nichts, wie Jakobus sagt (1,6-7): »Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.« Sieh, so viel ist Gott daran gelegen, dass wir gewiss sein sollen, nicht vergeblich zu bitten, und dass wir in keiner Beziehung unser Gebet verachten.