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Predigten zu Maleachi 3,3

"Und er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber, so dass sie Opfergaben dem der HERR darbringen werden in Gerechtigkeit."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Er wird sitzen und das Silber schmelzen und reinigen; und er wird die Kinder Levi reinigen und sie läutern wie das Gold und wie das Silber."

Was bewerten wir in einer Zeit, da die Werte absinken, am höchsten: das Schlackenwerk menschlicher Tüchtigkeit und irdischer Kräfte oder das Gold und Silber der Herkunft aus Gott und des Erlöstseins durch Christus? Heute machen sich die Christen vieles zu einfach; aber wer nach wirklichem geistlichem Wert strebt, für den gibt es keine bequemen Abkürzungswege. Predigen, Beten, Zeugnis geben, es mag uns scheinen, als ob solche Fertigkeiten nicht allzu schwer zu erlangen seien; doch wenn sie Wert haben sollen, dann sind sie kostspielig; es muss viel Zeit und Blut und Unterwerfung unter Gottes Zurüstung gezahlt werden. Gottes "Gefäss zu Ehren" ist der, der gewartet hat, bis der Geist ihn lehrte, und der bis dahin ungeniert zugegeben hat, dass er nichts wusste. Denn es kommt der Tag, da das wahre Wesen der Dinge geprüft wird. In der Stunde des Abfalls und der Verwirrung ist Predigen nur dann von wirklichem Wert, wenn die Menschen Gott darin sehen. In solchen Zeiten spüren sie genau, ob Gott den Prediger das, worüber er spricht, persönlich hat durchmachen lassen. Was ihn selber nicht tief berührt hat, wird an jenem Tag kaum die Kraft haben, die Hörer anzurühren. "


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Er wird die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber

Bist du gerade jetzt im Feuer, liebe Seele, so sei nur getrost – es ist dies wenigstens ein Beweis, dass du Silber bist, und fähig, zum Dienste im heiligen Tempel Gottes gebraucht zu werden. Wenn es nicht so wäre, so würde Gott sich nicht so viel Mühe mit dir geben. Er züchtigt diejenigen, die Er lieb hat, und reinigt die Reben, die bereits Frucht tragen. Welch ein Trost, dass Er seine Arbeit keinen anderen Händen überlässt! Er mag seinen Engeln befehlen über uns, wenn wir in irgend welcher Gefahr stehen; aber unsere Reinigung will Er selbst überwachen.

Er sitzt am Schmelzofen. Welche Geduld liegt hierin! Wie viele Jahre du auch auf deinem Schmerzenslager zubringen musst, so bleibt Er bei dir sitzen. Deine Pflegerin mag müde und matt werden und in leichten Schlummer sinken; aber Er schläft noch schlummert nicht. Die dich am häufigsten besuchten, mögen allmählich ausbleiben; aber Er bleibt sitzen bei Tag und bei Nacht – wenn du einsam bist, sowohl als wenn das Zimmer erfüllt ist von fröhlichen Stimmen. Erscheint dir dein Leiden beinahe unerträglich – so strecke nur die Hand aus, sie wird die seinige berühren; auf deinen leisesten Seufzer wird Er antworten: „Hier bin ich.“

Der Läuterungsprozess wird solange dauern, bis aller Schaum weg ist, bis alles Murren, alle Auflehnung aufhört und des Schmelzers Angesicht in allen seinen Zügen sich in dir widerspiegelt. Gottes Absicht ist es, unsere Vergangenheit, an der manche so sehr hängen, auf bessere, heiligere Weise wieder aufleben zu lassen. „Es stand einst besser mit mir, als jetzt,“ klagen wir zuweilen. – Aber die tröstliche Gnade jener längst vergangenen Tage wird die Seele wieder umfangen, die sich der Läuterung Gottes hingibt. „Es wird dem HErrn wohlgefallen das Speisopfer Judas und Jerusalems, wie vorhin und vor langen Jahren.“