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Predigten zu Lukas 5,18

"Und siehe, Männer, welche auf einem Bett einen Menschen bringen, der gelähmt war; und sie suchten ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Unser Herr ging in ganz Galiläa von Ort zu Ort und tat Gutes. Er kam auch nach Kapernaum, in die Stadt, von der Matthäus uns sagt, daß sie «seine Stadt» war. Dort tat Er viele Wunder, aber Seine Botschaft wurde abgelehnt. Darum sprach Er später über diese Stadt die schrecklichen Worte: «Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden» (Matthäus 11,23). Aber obwohl Er von der Stadt verworfen wurde, waren dort doch Männer, die genug Glauben hatten, um Ihm zuzutrauen, daß Er ihren gelähmten Freund gesundmachen könnte. Auch bei uns brauchen die geistlich Gelähmten den, der in unseren Städten und Dörfern verworfen wird.

Gehören wir zu denen, die von ganzem Herzen solchen Seelen nachgehen? Sind wir so eifrig, daß wir Mittel und Wege suchen, sie vor Ihn zu bringen? Dabei werden wir auf Schwierigkeiten und Widerstand stoßen, aber echte Ausdauer läßt sich durch nichts zurückhalten. «Sie stiegen auf das Dach und ließen ihn mit der Liegematte durch die Ziegel hinunter in die Mitte vor Jesus.» Der Herr Jesus ist bereit, solch einem Glaubensschritt entgegenzukommen. «Als er ihren Glauben sah, sprach er zu ihm: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben!»

Wir wollen uns die Frage stellen: Liegt uns ein Gelähmter am Herzen? Versuchen wir wirklich, ihn vor den Retter zu bringen, um ihn an Ihn zu binden und nicht an uns? Sind wir bereit, durchzuhalten und uns von keiner Schwierigkeit aufhalten zu lassen, auch nicht, wenn es Dachziegel aufzudecken gilt, um unseren Freund vor Jesus bringen zu können? Wir behaupten, dem Herrn nachzufolgen – laßt es uns dadurch beweisen, daß wir diese Art von Arbeit tun! Wenn nicht, dann folgen wir Ihm nicht nach.

Darum wollen wir ans Werk gehen, um die gesegnete Erfahrung zu machen: Wieder ist ein Gelähmter begnadigt worden und hat Heilung gefunden. Welche Freude, ihn dann umhergehen zu sehen und zu hören, wie er Zeugnis ablegt von dem, was der Retter für ihn getan hat!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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„Etliche Männer –", kleine, unbekannte Leute. Aber sie haben ein großes, heiliges Anliegen: „Unser kranker, friedeloser Freund muss zu Jesus kommen!" Das ist doch eine Sache, für die ein Einsatz lohnt. Wir verzehren unsere Kraft so oft in Dingen, die im Lichte der Ewigkeit betrachtet unsagbar armselig und nichtig sind.

Wie anders diese unbekannten Männer: „Unser Freund muss zu Jesus!" Sie ließen sich nicht stören durch die Unruhe, die sie verursachten. Vielleicht hat der Kranke selber sich gewehrt. Und dann gab's Unwillen bei den vielen Menschen, die um Jesus versammelt waren, um Ihn zu hören. Wie mögen die gemurrt haben über diese Unruhestifter mit ihrer Bahre!

Sie ließen sich nicht stören: „Unser kranker Freund muss zu Jesus!" Welche Mühe brachte das mit sich: Man musste den Kranken auf eine Matratze betten, musste schwer schleppen, um ihn herzutragen. Und dann fingen die Schwierigkeiten erst recht an. „Da sie vor dem Volk nicht fanden, an welchem Ort sie ihn hineinbrächten; stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hernieder mit dem Bettlein, mitten unser sie."

Die Männer sahen die Mühe nicht an: „Unser Freund muss zu Jesus!" Unser Herr schenke uns doch allen solch einen Eifer, dem nichts zuviel ist, wenn nur Menschen zu Jesus kommen. Amen.