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Predigten zu Kolosser 4,5

"Wandelt in Weisheit gegen die, welche draußen sind, die gelegene Zeit auskaufend."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Kauft die gelegene Zeit aus."

Das Schiff, welches immer weitersegelt. "Das Schiff behält seinen Lauf und steuert nach dem ersehnten Hafen, ob die an Bord Sitzenden liegen oder gehen, essen oder schlafen."

So trägt uns die Zeit zu allen Zeiten vorwärts zu dem Land, in dem keine Zeit mehr sein wird. Es ist niemals eine Pause in unserem Fortschreiten zur Ewigkeit, ob wir dahintändeln oder ernst sind. Selbst während wir diese Zeilen lesen, eilt das große Schiff vorwärts in demselben raschen und unveränderlichen Kurs. Wir werden bald das Ufer der Ewigkeit sehen; viel eher, als wir denken! Es geziemt uns, fertig für das Landen zu sein, und für das gewichtige Geschäft, das uns sodann in Anspruch nehmen wird, nämlich, das Gericht vor dem Thron Christi. Wenn wir eine Zeit lang still liegen könnten und keine Bewegung nach der Ewigkeit hin machen, dann könnten wir es uns gestatten, zu spielen; aber wenn wir über den Stern des Schiffes hinüberblicken, so sehen wir an seiner glänzenden Spur, wie es die Wellen durchschneidet. Die Vergangenheit treibt uns zum Fleiß an, denn sie hat im Himmel von uns Bericht erstattet, und die Zukunft ruft uns auf zum Ernst; denn sie muss kurz sein, und mag noch heute enden. UND DANN!! (Th.Manton)


Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Die draußen, das waren einst die, die noch nicht zu den gläubigen Gemeinen Gottes gehörten, die noch Heiden waren. Wir in unserer Zeit können darunter auch die verstehen, welche, obwohl Christen, doch fern vom christlichen Sinn stehen, und darum Welt genannt werden. Gegen solche nun soll man weislich verfahren, weil sie gar leicht weiter abgestoßen, oder böse und verfolgungssüchtig werden. Man muß sie daher fürchten, muß sie beachten, darf sie nicht über die Achsel ansehen, muß sich hüten, daß sie sich nicht ärgern, muß sehen, daß man sie, so viel möglich, bei guter Stimmung erhalte, damit sie sich zufrieden geben, nicht aufbegehren, nicht die Faust ballen. Damit also der Löwe liegen bleibt und nicht aufsteht und den Rachen auftut und mit dem Schwanz drein schlägt, muß man vorsichtig seyn und weislich. In vielem kann man's mit unzeitigem Eifer und mit liebloser Rücksichtslosigkeit gegen die, die draußen sind, verderben. Aber besinn' dich, da stehts: „Wandelt weislich!“ Wer unweislich wandelt, was schon geschieht, wenn er nur nicht überlegt, berechnet, Rücksichten nimmt, so fällt er denen draußen in die Klauen. Dann schreit er wohl in der Angst seines Herzens: „weh! weh!“ klagt wohl auch und räsoniert über die gottlosen Leute. Gehe aber zuerst in dein eigen Herz. Hast du nicht gehört, was die Schrift sagt: „Wandelt weislich!“ Warum hast du's nicht getan? warum hast du so ungeschickt und gedankenlos, oder gar so herrisch und frech dich hingestellt?

Sonst müssen wir uns auch in die Zeit schicken, uns auch etwas gefallen lassen, ja uns ducken, wenn wir weislich seyn wollen, statt über alles zu brutteln und zu brummen, was nicht gefällt, und es immer gegen die Leute, gegen die, die draußen sind, zu haben, sie zu schelten und zu tadeln. Lerne stille seyn. So kommst du besser durch und mit besserem Gewissen, weils weislich ist, und du dir von deinem Heiland es sagen lässest, weislich zu seyn. Ach, ihr Lieben, wie oft, wenn sich ein Sturm erhebt von denen, die draußen sind, ist man auch versucht, zu bekennen und zu sagen: „Der HErr ist gerecht in allen Seinen Wegen, und heilig in allen Seinen Werken!“

Mel. Wer nur den lieben. Mein Gott, wie bist Du so verborgen, Wie ist Dein Rat so wunderbar! Was helfen alle meine Sorgen? Du hast gesorget, eh' ich war. Mein Vater, führ' mich immerdar, Nur selig, wenn auch wunderbar.