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Predigten zu Josua 7,21
"Ich sah unter der Beute einen schönen Mantel aus Sinear und zweihundert Sekel Silber und eine goldene Stange, fünfzig Sekel ihr Gewicht, und mich gelüstete danach, und ich nahm sie; und siehe, sie sind im Innern meines Zeltes in der Erde vergraben und das Silber darunter."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Achan sprach: Ich sah - und mich gelüstete - ich nahm - ich verscharrte."
Wir wollen Achans Geschichte näher betrachten. - Da tritt der Mann ein in ein vornehmes Haus. Im Flur hängt ein kostbarer Mantel. "Das wäre was für dich" raunt der Versucher ihm zu. Achan besieht den Mantel. Er legt ihn um die Schultern. Der passt wie angegossen! Und sieh - in der Ecke ein Geldbeutel und gar eine Stange Gold! Flugs genommen, in die Taschen gesteckt, Mantel aufgerollt und ab! Satan hat gewonnen! - Ach, hätte Achan auf die feine Stimme des Gewissens gehört! Hätte er ein Herz gehabt, das nach dem trachtete, was droben ist! Hätte seine Frau ihn gewarnt, als er den Raub verscharrte. Er hatte aber an seiner Frau wohl eine Saphiraseele! Jetzt hat er wohl allerlei Schätze, aber dazu ein böses Gewissen. Ganz Israel ist voll Freude. Man feiert den herrlichen Sieg. Aller Angesichter strahlen. Auf Achans Stirn nur liegt ein Schatten. Ihm schmeckt das Festmahl nicht an dem Tisch, unter welchem sein Raub versteckt liegt. Andere Väter mochten mit ihrer Hausgemeinde Gott danken für das Wunder seiner Hilfe. Achan kann nicht beten. Das böse Gewissen raubt ihm, was uns ein Stück Himmel hier auf Erden gibt: Vertrauten Umgang mit Gott. - Andern Tags schon ereilt ihn sein Geschick. Das Los trifft seinen Stamm, sein Geschlecht, sein Vaterhaus, seinen Namen. Josua verurteilt ihn im Namen Gottes zum Tode durch Steinigung. Ganz Israel muss antreten, jeder mit einem Stein. Und bald häuft sich über dem Missetäter ein ganzer Hügel: Achans Schandmahl im Tale Achor. - Uns aber ruft Achan zu: "Die da reich werden wollen, fallen in Versuchung und Stricke." - Es ist besser, Ausschau zu halten nach den goldenen Gassen des oberen Jerusalems und nach den weißen Kleidern der Gerechtigkeit Gottes, als nach einem babylonischen Mantel und einer Stange Gold!