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Predigten zu Josua 5,13
Josua stand vor Jericho und wußte, daß diese Festung jeden Vorstoß seines Heeres in das Land der Verheißung hinderte. Als er seine Augen aufhebt, erblickt er einen Mann mit einem Schwert in der Hand. Als gewissenhafter Feldherr fragt Josua ihn, ob er Freund oder Feind sei, und bekommt die Antwort: «Ich bin der Fürst über das Heer des HERRN.» Da fällt Josua auf sein Angesicht, betet an und stellt sich seinem Herrn ganz zur Verfügung.
Ehe Josua die Eroberung des Landes begann, bevor er den Fall Jerichos sah, brauchte er diese Offenbarung des Herrn selbst, des Herrschers über alle Fürstentümer und Gewalten, des Überwinders, der die Macht hat, die Werke des Teufels zu zerstören und seine Geistesmächte außer Gefecht zu setzen.
Wir leben in Zeiten, in denen es unbedingt nötig ist, diese Erkenntnis unseres verherrlichten Herrn als des furchtgebietenden Herrschers über alle feindlichen, satanischen Mächte zu besitzen. Wie viele Christen stehen vor ihrem «Jericho», ohne dem Fürsten des Heeres des HERRN begegnet zu sein! Wie viele reden vom Land der Verheißungen und meinen, sie würden es erobern, haben sich aber nie dem Herrn zu Füßen geworfen, Ihn nie angebetet und sich Ihm nie ganz zur Verfügung gestellt!
Wer diese Erfahrung gemacht hat, weiß, daß dem verherrlichten Herrn alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben wurde, daß Sein Name über allen anderen Namen ist, und verläßt sich zuversichtlich darauf, daß vor Seiner Autorität die Hölle zittert und ihre Heere die Flucht ergreifen. Möge uns die Gnade zuteilwerden, den Herrn Jesus Christus auch von dieser Seite kennenzulernen! Wenn wir uns Ihm ganz überlassen, um Ihm zu dienen, wenn wir Ihm unser ganzes Leben unterworfen haben, sehen wir Seine Hand am Werk. Er wird mit Seiner Macht auf Erden eingreifen, denn es ist noch Gnadenzeit. Seine allmächtige Hand will über den Menschen in Gnade und Barmherzigkeit, über den Finsternismächten aber im Gericht walten. Er wird uns in Seinem Triumphzug mitführen, und wir werden die Freude erleben, daß unsere Mitmenschen sich zu Gott bekehren.
Siehe, ein Mann stand vor ihm
Wenn Jericho, dessen befestigte Mauern uns in der Nacht drohend entgegenstehen, angegriffen werden soll, dann dürfen wir den göttlichen Man n erwarten. Zwar muss die Beschneidung ihre scharfe Arbeit der Ausscheidung zuvor getan haben, so dass nichts mehr da ist, dessen das Fleisch mit seiner stolzen Kraft sich vor Gott rühmen könnte; dann wird sich uns der HErr, angesichts der uns drohenden Gefahr, als unsere Zuversicht und Stärke, als Hilfe in den großen Nöten, offenbaren; nicht mehrere Wochen, ehe wir es bedürfen, nicht ehe der Jordan im Glauben überschritten ist, nicht ehe die Beschneidung vollzogen ist; aber wenn Gottes Bedingungen alle erfüllt sind und der morgende Tag uns zum Handeln ruft, dann wird der Mensch, Christus Jesus, bei uns stehen, nicht allein, sondern als Fürst über das Heer des HERRN, das auf Seinen leisesten Wink, kampfbereit dem Feinde entgegen geht.
Es wird zuweilen so verstanden, als ob der göttliche Kriegsheld gekommen wäre, Josuas Stelle einzunehmen; dem ist aber nicht also. Er war der Fürst über ein anderes Heer, als das der Israeliten; in Seinem Gefolge waren die himmlischen Kriegsscharen, die gegen Kanaan zu Felde zogen. So lange Israel seinem Gott treu war, konnte es auf diese Bundesgenossen zählen. – Blicke getrost auf, mein Bruder: du wähnst allein zu stehen, oder betrachtest mit Wehmut deine geringe Streitkraft; aber wahrlich, neben dir steht der Mann von Golgatha, der jetzt auf dem Throne sitzt. Der ganze Himmel beugt sich Seiner Gewalt, und Er wird deine Kraft ersetzen. Sei still vor Ihm, gehorsam, halte dich im gläubigen Gebet an Ihn, halte Schritt mit deinem Gott, dann wirst du eine leichte Aufgabe haben. Vor der Entfaltung Seiner Macht wird auch dein Jericho fallen, und der Sieg wird denen geschenkt, die von der Welt abgeschieden, ihrem Gott sich geweiht haben.