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Predigten zu Josua 3,13
Wenn die Fußsohlen der Priester in des Jordans Wasser sich lassen
Die Fluten des Jordans gingen hoch; also mögen auch manchmal die Fluten des Schmerzes und der Trübsal ihre Ufer überschreiten, – ebenso die Fluten der Sündenangst, und auch in einzelnen Fällen die Wasser des Todes. Möglicherweise ist diese Überschwemmung nötig im Blick auf die Ernte. Die Felder voll goldenen Korns in der Jordanebene waren ohne Zweifel bis auf einen gewissen Grad abhängig von der Ausbreitung dieser Wasserwogen. O wie zittert das Herz, wenn wir das Rauschen der Wellen vernehmen! Aber horch, sie erheben ihre Stimme!
Wenn des Priesters Fuß sie berührt, so weichen sie zurück. Jesus ist als unser Hoherpriester in diese Fluten hinabgestiegen. In Gethsemane rauschten die Wasser um Ihn her, und auf Golgatha gingen alle Wogen über Sein Haupt. Im Grabe schien Er für einen Augenblick besiegt zu sein; aber seither sind die Wasser aufgehalten. Durch die Jahrhunderte steht Er da; Er trägt die Lade der Versöhnung und hält die stürmisch bewegten Wogen auf: „Bis hierher und nicht weiter.“
Sündige Seele, die du, von deiner Fluchwürdigkeit überzeugt, nicht wagst, an Gottes Gnade zu glauben, schaue auf zu dem Priester, an dessen Person der Sturm sich gelegt hat und durch den er aufgehalten worden ist! Und du, geprüfte Seele, wisse, dass die Wasserfluten dich nicht ertränken können; denn Jesus steht da! Er verheißt: „So du durchs Wasser gehest, will Ich bei dir sein, dass dich die Ströme nicht sollen ersäufen; so du ins Feuer gehest, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.“ (Jes. 43,2) Und tritt einst der Tod an dich heran, du ängstliche, zagende Seele, dann wirst du Jesum sehen, wie Er zwischen dir und den Schrecken des Todes steht und dir einen Pfad weist, auf dem du trockenen Fußes hinübergehen kannst.