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Predigten zu Josua 13,1

"Und Josua war alt, wohlbetagt, und der HERR sprach zu ihm: Du bist alt, wohlbetagt, und vom Lande ist sehr viel übrig in Besitz zu nehmen."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Nur noch vierzehn Tage, dann ist das Jahr zu Ende. Haben wir irgend etwas, was wir tun sollten, noch nicht getan? Wir wollen doch nichts ungetan lassen, was ausgeführt werden müßte, sondern das hinter uns liegende Jahr überschauen und uns hüten, es zu beenden, ohne in allen Dingen unserem Gott gehorsam gewesen zu sein! Wir wollen auch über alles nachdenken, was in Ordnung gebracht oder an einem Glaubensbruder wieder gutgemacht werden sollte. «Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, daß dein Bruder etwas gegen dich hat, so laß deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe!» (Matthäus 5,23-24). Wenn wir absichtlich oder unabsichtlich jemandem einen Schaden zugefügt haben, dann wollen wir in dieser Sache dem Wort Gottes gehorchen. Bleibt in diesem Bereich vielleicht noch Land einzunehmen?

Und auf dem Gebiet des Zeugendienstes? Oft hätte die Posaune erklingen sollen, hat aber keinen Ton von sich gegeben. Die Fackel hätte hell scheinen sollen, hat aber oft nicht geleuchtet. Das Schwert hätte gezogen werden sollen, ist aber oft in der Scheide geblieben. Auch dieses Land, das noch einzunehmen bleibt, wollen wir in Besitz nehmen, ehe das Jahr zu Ende geht.

Haben wir das Wort Gottes zu gelegener und ungelegener Zeit verbreitet? Noch vor Jahresschluß wollen wir den Vorsatz fassen, Menschen, die Gott sucht, zu Ihm zu führen. Und was bleibt auf materiellem Gebiet zu tun übrig? Was sollten wir noch ins Schatzhaus Gottes bringen? Wir verließen uns auf die anderen und haben unser Teil nicht völlig beigetragen. Wir haben in Fülle empfangen, aber nicht freigebig ausgeteilt. Alles Land, das auf diesem Gebiet noch einzunehmen bleibt, wollen wir doch in Besitz nehmen, ehe das Jahr zu Ende geht, damit die letzten Tage des Jahres noch Zeugen solcher Eroberungen für unseren Gott werden. Wenn das alte Jahr vollendet ist, sollten auch wir vollendet haben, was Gott auf allen diesen Gebieten von uns erwartet. Dann können wir das neue Jahr in der Zuversicht auf den vollen Segen Gottes beginnen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Des Landes ist noch sehr viel übrig einzunehmen

Dies ist wahr in mancherlei Beziehungen:

1. Die Bibel

Wie viele Seiten unserer Bibeln sind noch nicht unser Besitz! Wir haben darin kein Wort unterstrichen, noch am Rand Bemerkungen gemacht, dadurch anzudeuten, was Gott zu unseren Seelen gesprochen hat. Es ist heilsam, hierüber nachzudenken und sich vorzunehmen, solche Teile der Heiligen Schritt, die uns noch unbekannt sind, zu durchforschen, im festen Glauben, dass keines der Worte Gottes kraftlos ist. Manchen Christen ist die Bibel, die ihnen doch Gott als Besitztum zugedacht hat, bis dahin noch ein unentdeckter Weltteil.

2. Die wahre Lehre

Sie bildet sich dadurch, dass einzelne Sprüche gesammelt und mit einander verglichen werden. Hierin ist sie ähnlich den Gesetzen der Natur, ihren einzelnen Erscheinungen gegenüber. Wir sollten die Lehren der Heiligen Schrift kennen, wissen, was unter der Erwählung, der Salbung mit dem heiligen Geist, der Wiederkunft Jesu zu verstehen ist. Wie viel Land liegt doch da noch brach, das Korn, köstliche Trauben und andere Früchte zur Stärkung und Erquickung der Seele lieferte, wenn es bebaut würde!

3. Erfahrungen des inneren Lebens

Rede einmal mit einem tief gegründeten Kinde Gottes, dann wirst du sehen, wie wenig du das gute Land jenseits des Jordans noch kennst, wie ungenügend dein Begriff ist von seiner Ausdehnung. Es scheint nur wenigen gegeben zu sein, die Länge, Breite, Tiefe und Höhe der Liebe Christi zu erkennen; aber dem sollte nicht also sein. Im Königreich Jesu gibt es keine bevorzugten Lieblinge, von deren reicherem Erbteil einige arme Seelen ausgeschlossen, und dagegen verurteilt wären, im unfruchtbaren Norden zu bleiben. Stehe auf, durchmiss das Land nach seiner Länge und Breite; es gehört dir ganz, es ist die Gabe Gottes in Christo Jesu an dich; mache deine Ansprüche geltend und nimm es in Besitz.