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Predigten zu Jona 2,5
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Trotzdem
»Ich gedachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen.«
Auch wir sollten so schreien, dass wir in unseren Herzen fühlen, es sei ein solches Schreien, dem Gott antwortet. Dann mögen wir auch mit Jona rühmen, Gott habe geantwortet, als wir in der Not zu ihm riefen. Das bedeutet nichts anderes, als mit dem rechten Herzensglauben zu ihm zu rufen. Denn der Kopf lässt sich nicht aufrichten, und die Hände kann man nicht erheben, wenn nicht zuvor das Herz aufgerichtet wurde. Und wie ich schon sagte, lässt es sich nur aufrichten, wenn es durch den Beistand des Heiligen Geistes zu dem zornigen Gott läuft und unter dem Zorn Gnade sucht. Dann nimmt es die Strafe an und tröstet sich zugleich seiner Güte. Daran kannst du sehen, wie scharf die Herzensaugen sind. Obwohl das Herz meint, nur von Zorn und Strafe umgeben zu sein, erblickt es bei genauem Hinsehen weder Strafe noch Zorn, sondern nimmt vielmehr lauter Gnade und Güte wahr, auch wenn sie aufs Tiefste verborgen sind.
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Im selben Augenblick
»Ich gedachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen.«
Sieh doch nur, welch eine große Sache es ist, zu Gott zu kommen, wenn du durch seinen Zorn, durch Strafe und Ungnade zu ihm durchbrechen musst, als wenn du dich durch dichtes Dornengestrüpp schlagen musst und gar durch scharfe Spieße und Schwerter. Das ist das Gebet des Glaubens, von dem man im Herzen fühlen muss, dass es Gott trifft, so wie Christus spürte, dass eine Kraft von ihm ausgegangen war, als er die kranke Frau geheilt hatte. So spürt man auch, wie das Wort wirkt und der Heilige Geist sein Werk tut und wie beide ihr Ziel nicht verfehlen. Ihnen kann man letztlich nicht ausweichen. Wer aber auf gut Glück schreit und in den Wind betet – einerlei, ob es erhört wird oder nicht –, da ist nichts, und das schafft auch nichts. Das ist eher Spott und Heuchelei vor Gott.