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Predigten zu Johannes 7,39

"Dies aber sagte er von dem Geiste, welchen die an ihn Glaubenden empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Der heilige Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verklärt

Golgatha musste der Himmelfahrt vorangehen, und Pfingsten kam erst nachher. Der verklärte Jesus war das Thema, das der heilige Geist uns nahe bringen sollte, und Er musste zuerst vollendet sein, ehe die Rede beginnen konnte. Erst nachdem der HErr sich zur rechten Hand des Vaters gesetzt hatte, konnte Er den göttlichen Tröster auf Erden senden, und den heiligen Geist der Verheißung ausgießen. Der eine Fürsprecher musste zuerst sein Werk ausrichten und sich zurückziehen, ehe der andere kommen, dies Werk auf Erden aufnehmen und vollenden konnte. Der Sohn musste zuerst den Thron des Himmels einnehmen, sonst hätte der Geist nicht herabfahren können, um sich auf das Haupt der Jünger zu setzen.

Es liegt für uns alle in diesen Worten eine tiefe Bedeutung. Wir wundern uns oft, warum wir den heiligen Geist nicht haben, und warum wir nicht zu Kanälen werden, durch die Er in mächtigen Wogen strömen kann, um trockene Herzen neu zu beleben, so dass sie wieder blühen und Frucht bringen. Wie gerne würden wir alles andere daran geben, wenn wir dessen bewusst werden könnten, dass nicht nur winzige Bächlein, nicht nur ein Strom heiligenden Einflusses, sondern Ströme lebendigen Wassers von uns ausgingen, wie dort von der Schwelle des Tempels.

Liegt nicht etwa der Grund unsers Mangels darin, dass wir Jsum nicht genug verherrlichen? Wir haben uns Ihm noch niemals ganz überlassen, oder uns damit begnügt Reben an Ihm zu sein, damit Er durch uns verherrlicht würde. Es ist noch nicht der Zweck unsers Lebens geworden, Jesum zu verklären. Er hat noch nicht im Triumph einziehen können in unsere Herzen; es hat noch keine Thronbesteigung stattgefunden; unsere Seelen haben noch nie dem Ruf entsprochen: „Mache die Tore hoch, und die Türen weit, dass der König der Ehren einziehe.“