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Predigten zu Johannes 21,4
Die Jünger waren sich selbst überlassen. «Ich gehe fischen», sagte Petrus, und die anderen folgten ihm. Aber ihr Herz war nicht bei der Sache; sie hatten kein Leben in sich, keinerlei Spannkraft mehr, denn sie waren allein. Sie gingen in eigener Kraft, es war Nacht, und sie fingen nichts.
Welch treffendes Bild vom Herzen des Christen! Wie oft sind wir in Nacht und Dunkelheit, ziehen aber in unserer eigenen Kraft aus und rechnen mit unseren vermeintlichen Fähigkeiten. Dann fangen wir natürlich keinen einzigen Fisch! Wir versuchen zwar, uns zu entschuldigen und Ausreden zu finden, aber das ändert nichts an der Tatsache; die Fische entfernen sich nur immer weiter von uns.
Doch «als es Morgen geworden war, stand Jesus am Ufer». Der Auferstandene wartet auf uns, ebenso wie damals, als Er uns zu Menschenfischern berief. Was ist seit dieser ersten Begegnung nicht alles geschehen! Wir hatten das große Vorrecht, bei Ihm in die Lehre zu gehen wie die Jünger. Dennoch können wir Ihm nur leere Netze vorzeigen. Laßt uns Ihm unser erfolgloses Fischen bekennen und zugeben, daß der Mangel an Gemeinschaft mit Ihm die Ursache für unser fruchtloses Leben ist. Und dann wollen wir auf die Anweisungen und Befehle hören, die Er uns gibt.
Der Auferstehungsmorgen ist angebrochen. Jesus steht am Ufer, dort, wo unsere irdische Beschäftigung und der himmlische Schöpfer sich zusammenfinden und wir die Sicht auf das unabsehbar weite Meer haben, in dem die erwünschten «Fische» sind! Laßt uns dem Auferstandenen begegnen, und dann dürfen wir in kindlichem Vertrauen unser Netz «auf der rechten Seite des Schiffes» auswerfen. Laßt uns also hinaustreten aus unserer «Nacht», um in die herrliche Wirklichkeit der Auferstehung zu gelangen. Unser Herr erwartet uns. Er will uns den rechten Blick für den Fischfang geben und unsere berufliche Arbeit mit unserem geistlichen Wirken verschmelzen, denn das eine führt zum anderen. Dann werden wir das Netz «auf der rechten Seite» auswerfen, auf der richtigen Seite. «Da warfen sie es aus und konnten es nicht mehr einziehen wegen der Menge der Fische. Da spricht der Jünger, den Jesus lieb hatte, zu Simon Petrus: Es ist der Herr!»