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Predigten zu Johannes 1,30
Johannes dem Täufer, der den schwierigsten, undankbarsten Dienst unter den Propheten des Neuen Testaments hatte, gab Gott den einzigartigen Auftrag, den Menschen das Lamm Gottes vorzustellen, das allein die Sünde des Menschen und der Welt hinwegnimmt. Seitdem hört jede Seele, die Gott in Wahrheit sucht, diese Stimme in der Wüste rufen. Wenn wir unserem göttlichen Meister nachfolgen und mit Ihm bis zur Stätte, die Schädelstätte heißt, gehen wollen, dann müssen wir Ihm zuerst persönlich als dem Lamm Gottes begegnet sein, das unsere Sünde hinwegnimmt.
Was dem Gesetz mit seinen vielen Opfern unmöglich war, das hat Gott getan, indem Er Seinen einzigen Sohn zu den Menschen sandte, die von ihren vergeblichen Bemühungen ermüdet und mit der Last unerfüllbarer religiöser Pflichten beladen waren. Hier ist nun das Lamm Gottes, das alles vollbracht hat: Es hat die Forderungen des Gesetzes erfüllt und sich dann als Sühnopfer für die Sünde hingegeben hat, als ein vollkommener Stellvertreter für den grenzenlos verschuldeten Menschen. Die Jünger, diese einfachen Männer aus dem Volk, erkannten das und folgten dem Lamm nach.
Aber Johannes der Täufer, dieser große Prophet Gottes, sagt von Jesus, Er sei vor ihm gewesen. Verstehen wir, was das bedeutet? Wenn wir standhaft auf den Wegen des Herrn bleiben, Ihm folgen und dienen wollen, müssen wir die gottgewirkte Überzeugung haben, daß Er vor uns gewesen ist. Sein Blick ruhte schon auf uns, bevor wir an Ihn dachten, bevor wir Seinen Ruf hörten und unseren Entschluß faßten. Er ist vor Seinem treuen Diener Johannes gewesen. Das wußte dieser, deshalb konnte er die Verantwortung für seine Botschaft auf Ihn abladen. Wieviel mehr dürfen wir, die wir auf den Ruf gehört und geantwortet haben, gewiß sein, daß in unserem Dienst eine von Seiner Gnade und Weisheit getroffene Wahl zum Ausdruck kommt und Er gewollt hat, daß wir Ihm nachfolgten. Er ist vor uns gewesen. Wir wollen also nicht versuchen, Ihm vorauszugehen oder schneller zu laufen als Er.
Wenn wir Ihm folgen auf dem Weg, auf dem Er uns ausbildet und erzieht – einem Weg, auf dem Er uns voranging –, dann werden auch wir den Menschen das Lamm Gottes vorstellen können, das die Sünde der Welt hinwegnimmt.