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Predigten zu Johannes 17,23
"ich in ihnen und du in mir, auf dass sie in eins vollendet seien, [und] auf dass die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, gleichwie du mich geliebt hast."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich in ihnen."
Wenn die Vereinigung so innig ist, die zwischen unsern Seelen und der Person unsers Herrn und Heilandes stattfindet, wie tief und breit muss da der Strom unsers Umgangs mit Ihm fließen! Es ist kein dünnes Rohr, durch das die fadenschmale Strömung sich hindurchschlängelt, sondern es ist eine WasserStraße von erstaunlicher Breite und Tiefe, längs deren herrlichem Bette eine meeresgleiche Flut lebendigen Wassers ihre Wogen hinabwälzt. Siehe, Er hat vor uns gegeben eine offne Tür, so wollen wir nicht verziehen, dadurch einzugehen. Diese Stadt der Gemeinschaft hat viele Perlentore, und jedes Tor ist weit aufgetan, damit wir sollen eingehen, eines willkommenen, herrlichen Empfanges sicher. Wäre nur ein enges Sprachgitter vorhanden, durch welches wir mit dem Herrn Jesus verkehren könnten, so müssten wir's dennoch für einen großen Vorzug achten, wenn wir ein Wort der Liebe und Gemeinschaft durch die schmale Öffnung werfen dürften; wie groß ist darum die Gnade, dass uns ein so weiter Zugang geöffnet ist! Wäre der Herr Jesus weit von uns entfernt, und trennten uns stürmische Meere von Ihm, so würden wir das sehnliche Verlangen hegen, Ihm einen Boten zusenden zu können, der Ihm unsre Liebesgrüsse überbrächte, und uns Nachricht brächte aus seines Vaters Hause; aber siehe seine Freundlichkeit; Er hat seine Wohnung dicht vor unsrer Tür aufgeschlagen, ja, vielmehr, Er macht Wohnung bei uns, und richtet sich ein Heiligtum zu in unsern armen, demütigen Herzen, damit Er solchermassen in beständigem Verkehr mit uns bleibe. Ach, wie töricht müssten wir doch sein, wenn wir nicht im unablässigen Umgang mit Ihm blieben! Wenn der Weg weit und gefahrvoll und mühselig ist, dann brauchen wir uns nicht zu verwundern, wenn Freunde einander nur selten besuchen; wenn sie aber bei einander wohnen, wird dann wohl Jonathan seinen David vergessen? Wenn ein Mann über Land ist, so mag sein Weib seinen Umgang und seine Unterhaltung manchen langen Tag entbehren; aber sie könnte es nicht aushalten, von ihm getrennt zu bleiben, wenn sie wüsste, er sei im Hause anwesend. Nun, gläubige Seele, sitzest du nicht bei Ihm an seinem Gastmahl? Suche deinen Herrn, denn Er ist dir nahe; umarme Ihn, denn Er ist dein Bruder. Lass Ihn nicht, denn Er ist dein Mann, und drücke Ihn an dein Herz, denn Er ist dein Fleisch und Blut.