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Predigten zu Joel 1,14
Heiliget ein Fasten; ruft die Gemeine zusammen, versammelt die Ältesten und schreiet zum HErrn
Ein schrecklicher Überfall war geschehen; die Heuschrecken hatten sich auf das Land Israel niedergelassen; der Same war unter der Erde verfault, die Kornhäuser standen leer, die Scheunen waren zerfallen. Verzweiflung ergriff den Landmann, die Rinder- und Schafherden verschmachteten und seufzten kläglich. In dieser allgemeinen Not berief der Prophet ein nationales Fasten.
Wenn wir von besonderer Trübsal und Not heimgesucht werden, sollten wir uns von dem alltäglichen Treiben zurückziehen, unseres Herzens Geheimnisse aufschließen, damit wir erkennen, weshalb Gott mit uns einen Rechtsstreit hat. Eine Ursache, eine Notwendigkeit liegt vor, weil Er nicht von Herzen die Menschenkinder plagt und betrübt.
Von Zeit zu Zeit ist aus dem Herzen derer, die in innigster Verbindung standen mit dem HErrn, ein Aufruf zu gemeinsamem Gebet ergangen. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts erscholl ein solcher Ruf; es entstand eine Gebetsvereinigung, die einen bedeutsamen Anteil hatte an der Bildung der großen Missionsgesellschaften unsers Zeitalters. Vielleicht wird in Bälde wieder eine solche Welle des Gebets über die ganze Kirche hereinbrechen; wenigstens sieht man bereits einige Anzeichen davon. Auf allen Seiten hören wir, dass Christen sich aufmachen und zu Gott zurückkehren wollen. Gewiss wäre es eines der merkwürdigsten Zeichen der Einheit der Kirche Christi und der Kraft des heiligen Geistes, wenn eine solche Welle uns alle emporhöbe auf einen neuen Standpunkt der Fürbitte für die Gemeinde Gottes und für die Welt um uns her. Wir brauchen nicht zu warten, bis ein solches Fasten, eine solche heilige Versammlung einberufen wird.