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Predigten zu Jesaja 31,5
Der HErr Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie die Vögel tun mit Flügeln
Welch ein schöner Vergleich! Jerusalem lag auf dem Berge Zion, wie ein Vogelnest in den Felsenspalten. Siehe, Sanherib naht sich ihr, einem Geier gleich, der über den eben flügge gewordenen Vögelein kreist. Aber gerade wie die Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt und sich selbst zwischen ihre Lieblinge und die ihnen drohende Gefahr stellt, so wollte der ewige Gott, Jehovah, die Flügel, unter denen einst Ruth Zuflucht gesucht hatte, ausbreiten über die ganze Stadt. Jesaja hatte keinen Grund zur Furcht, als Sanheribs Legionen sich um die Berge Zions her lagerten. Ihm wenigstens war es zur Gewissheit geworden, dass die Flügel des Allmächtigen die erschrockenen Bürger Jerusalems bedeckten vor dem gefürchteten Feind. Wie sicher war dieser Zufluchtsort!
Ist es nicht wunderbar, dass Jesus sich dieses Bild angeeignet hat, als Er die Bereitwilligkeit aussprach, Jerusalem zu sammeln unter seinen Flügeln, um sie vor ihrem schrecklichen Schicksal zu behüten? Tritt uns daraus nicht sein Gottesbewusstsein entgegen, dass Er das Volk unter dem Schatten seiner fürsorgenden Liebe bergen wollte?
Auch wir dürfen täglich dahin flüchten. Der Herr Zebaoth ist wohl gleich einem starken Löwen, der da brüllet über seinem Raub und nicht erschrickt ob dem Geschrei der Hirten, die ihn umgeben; aber Er ist auch liebevoll, sanft und freundlich, wie eine Henne. Glaube nur fest, dass Jesus sich zwischen dich und den Gegenstand deiner Furcht stellt. Eben jetzt hält Er seine Flügel über dich ausgebreitet. Hörst du Ihn nicht sagen: „Suchet ihr mich, so lasset diese gehen“? Die Gegenwart und die Macht Gottes sind wie zwei Flügel, an die der Gläubige sich schmiegt, bis das Unglück vorüber ist.