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Predigten zu Jesaja 27,5
So redet der HERR die Schwachen an und rät ihnen, Seine Kraft zu ergreifen, um in verworrenen Zeiten Frieden zu haben. Das ist nichts anderes als die Kraft des Kreuzes, an dem alle teuflischen Geistesmächte und Gewalten an den Pranger gestellt wurden! Geister der Bosheit und Finsternismächte greifen die Christen an. Wir müssen heute mehr denn je die Kraft Gottes ergreifen, die für den Feind und seine Mächte die Niederlage bedeutet. Wer mit Christus gekreuzigt und auferstanden ist, hat Frieden und ist in sicherer Deckung vor allen Angriffen des Feindes.
Laßt uns mit Freimütigkeit zum Thron der Gnade hinzutreten, um in Glaubenseinfalt die Siegesmacht des Herrn zu ergreifen. Dann werden wir die Kraft Seiner Auferstehung und Seiner jetzigen Herrlichkeit kennenlernen. Dabei bleiben wir durchaus mit unserer Generation verbunden, sind denselben Lebensbedingungen unterworfen wie alle Menschen; aber zugleich sind wir verbunden mit unserem Herrn in Seinem Sieg, erfüllt mit Seinem Frieden.
Wenn die dem Kommen des Antichristen vorangehenden Geistesmächte ihr Haupt erheben, läßt der Herr Seine gehorsamen Kinder etwas schmecken von den Kräften der Gerechtigkeit und Wahrheit des kommenden Zeitalters. Sie erleben im Geist schon etwas von dem, was in Seinem zukünftigen Reich geschehen wird. Sie haben Frieden in der Gemeinschaft mit Ihm und in der Fürbitte für die Welt. Da sie eines Geistes sind mit Ihm, der jetzt herrscht, sind auch sie versetzt «hoch über jedes Fürstentum und jede Gewalt, Macht und Herrschaft und jeden Namen, der genannt wird, nicht allein in dieser Weltzeit, sondern auch in der zukünftigen» (Epheser 1,21).
Das ist der Vorgeschmack dessen, was sein wird, die geistliche Fähigkeit, im voraus den endgültigen Sieg Jesu Christi und die Niederlage des Feindes zu begrüßen. Heute ist es an der Zeit, den zukünftigen Sieg Jesu Christi zu bekräftigen, freudig alle Vorzeichen zu begrüßen und sich im Gebet auf die Macht dieses Sieges zu berufen. Laßt uns also Seine Kraft ergreifen, Seinen Frieden in Besitz nehmen! Wie es dann auch aussehen mag in der Welt, unser Herz wird nicht erschrecken, unser Geist nicht wankend werden und unsere Seele keinen Schaden leiden.
Man müsste meine Kraft ergreifen, und Frieden mit mir machen
Wir stehen vor einem Entweder – Oder. Der Kraft Gottes können wir entweder widerstehen, oder sie ergreifen. Im ersten Fall wäre es, als ob Dornen und Hecken gegen ein loderndes Feuer kämpfen wollten. Gott kennt keinen blinden Zorn; Er will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass er sich bekehre von seinem Wesen und lebe. Wenn aber die verblendete Seele darauf besteht, sich gegen Ihn aufzulehnen. So wird sie endlich unwiederbringlichen Verlust erleiden. Achten wir auf die doppelte Aufforderung: „Ergreife meine Kraft; mache Frieden mit mir.“
Wo soll ich seine Kraft finden? fragt etwa der Sünder. In den mächtigen Bergen, im Bogen des Himmels; in der Woge des Ozeans? Nein, nein; dort liegt seine Kraft, wo jener sterbende Mann seine Seele im Tode ausschüttet, und unter die Übeltäter gerechnet wird. Hier zeigt sich aber doch vielmehr die Schwachheit Gottes, nicht seine Kraft! Und doch ist dies gerade seine Kraft. Die Schwachheit Gottes ist stärker, als die Menschen sind. „Wir predigen den gekreuzigten Christum: den Juden ein Ärgernis und den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, ist Christus göttliche Kraft.“
Komm hierher, arme Menschenseele; die Kraft Gottes liegt in jener durchbohrten Hand. Ergreife sie, sie wird dich aufrichten. In Jesu ist Gott mit dir versöhnt; du hast nichts mehr zu tun, als die angebotene Barmherzigkeit zu erfassen, die Versöhnung anzunehmen und Frieden zu machen. Gott hat den Frieden bereits gemacht, mache du ihn auch. Gott streckt dir seine Hand entgegen, schlage du ein; Gott naht sich dir, nahe du dich Ihm. Dann wird Er dich behüten, allen deinen Feinden und Versuchungen zum Trotz; seine schützende Macht wird sich zwischen dich und sie stellen. Er wird dich Tag und Nacht behüten (Vers 3).