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Predigten zu Jeremia 9,12
Zu wem hat der Mund Jehovahs geredet, dass er es kund tue?
Eine heilige Seele hat diese Worte in Poesie umgesetzt und ihren innersten Gedanken damit Ausdruck verliehen:
HErr, rede du mit deinem schwachen Kinde, Dann lass dein Echo mich auf Erden sein! Wie du gesucht hast – dass ich also finde, Die da verirrt, verlassen und allein. Lehr du mich, HErr, damit ich weiter trage Die milden Lehren, mir ins Herz gesenkt! Beflügle du mein Wort, – dass Wurzel schlage Der ew'ge Keim, den du uns hast geschenkt.
Mit solchen Bitten der Jünger des HErrn dürfen wir wohl seine großartige Verheißung verbinden: „Sorget nicht, wie oder was ihr reden sollt; denn es soll euch zu der Stunde gegeben werden, was ihr reden sollt. Denn ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet.“ Und abermals hat Er gesagt: „Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was ihr hört in das Ohr, das predigt auf den Dächern.“ Oftmals sind wir gelaufen, ehe wir gesandt wurden. Wir haben unsere eigene Botschaft ausgerichtet, und sie ist machtlos zur Erde gefallen. Wir haben unsere Rede mit sorgfältiger Kunst ausgearbeitet; aber sie war leichter denn ein Hauch, weil ihnen des Königs Wort fehlte, das allein Kraft hat.
Kehren wir um von unseren Wegen, und warten wir auf des HErrn Wort! Dann erst können wir hinaus gehen, und mit der Vollmacht sprechen, die von dem Bewusstsein getragen ist: „ So spricht der HErr!“ Wir mögen hierzu in das Dunkel des Leidens und des Schmerzes geführt werden, uns im Kämmerlein verbergen müssen vor dem Getriebe der Welt, und dem Lärm menschlicher Stimmen; aber dort werden wir Ihn reden hören, wie einst der Prophet Elias auf Horeb, da das stille Sausen die Höhle mit heiligem Ahnen erfüllte.