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Predigten zu Jeremia 7,4
Der Tempel Jehovahs, der Tempel Jehovahs ist dies
Als Jeremia dem Volk Israel mit dem Kommen des Königs der Chaldäer drohte, da wollten die falschen Propheten der schrecklichen Botschaft die Spitze brechen, indem sie auf den Tempel hinwiesen und das Volk versicherten, der Untergang ihrer Stadt sei keineswegs zu befürchten, sie sei doch die Hüterin des Heiligtums Jehovahs. „Ihr habt den Tempel in eurer Mitte, und seid ja ein gottesfürchtiges Volk. Es kann nicht so schlimm mit euch stehen, wie dieser pessimistische Prophet vorgibt; Gott kann es nicht wohl ohne euch machen.“
Aber die Menschen können an den heiligsten Zeremonien festhalten und daneben die größten Verbrechen begehen. Die Gegenwart eines Tempels mit allem seinem Priesterdienst beweist noch nicht die vorhandene Heiligkeit, sondern oft sogar das Gegenteil. In gewissen Ländern erflehen sich ja selbst die Räuber den Segen des Himmels für ihre geplanten Mordtaten und Plünderungen. Unsere Sicherheit besteht nicht in äußeren Formen, sondern darin, dass wir unsere Wege und Handlungen bessern. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir gottselige Eltern gehabt, oder uns mit heiligen Dingen abgegeben haben; auch unsere genaue Beobachtung gottesdienstlicher Formen kann uns nichts helfen, wenn wir es nicht redlich meinen mit Gott. Die wahre Religion besteht nicht im Tempeldienst, sondern in Demut, Selbstlosigkeit und Gottseligkeit. Saulus von Tarsen ist das Bild derer, die da eifern um die Religion, aber ihrer Kraft entbehren.
„Ein Tempel deiner Liebe – O Jesu möcht ich sein, Durch deines Geistes Triebe – Erfüllt von dir allein. Ich harre in der Stille – Und flehe stets zu dir: HErr, weil's dein Liebeswille, – So schaff es selbst in mir!“