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Predigten zu Jeremia 42,6
Wir wollen gehorchen der Stimme des HErrn unsers Gottes, zu dem wir dich senden
Während das Volk mit den Lippen diese Worte aussprach, hatte es sein Angesicht bereits gerichtet, nach Ägyptenland zu ziehen (Vers 15 und 17). Es nützt nichts, den Wunsch auszusprechen, dass wir Gottes Willen erkennen möchten, während wir im Grunde unserer Herzen schon entschlossen sind, eine gewisse Richtung einzuschlagen, es komme, was da wolle. Ja, es ist dies mehr als nutzlos, es in sündhaft. Wie oft wünschen doch manche Leute unsere Fürbitte, dass ihr Weg ihnen klar gezeigt werde, wenn sie tatsächlich schon entschieden sind, und nur noch im Stillen hoffen, Gott auf ihre Seite zu bekommen.
Für solche, die wie Jeremia, zwischen Gott und den Menschen hin und her gesandt werden, liegt darin eine sehr ernste Verantwortlichkeit. Er wusste, dass das Volk entschlossen war, auf seinem bösen Wege zu beharren. Aber erschreckte niemals davor zurück, Gottes Willen auszusprechen; er wandte sich nicht nach rechts noch links, um der Menschen Gunst zu erwerben. Von Natur war er sehr schüchtern und furchtsam, aber Gott hatte ihn wahrlich zur festen Stadt, zur eisernen Säule und ehernen Mauer gemacht. Ja, er stand im Rate Gottes und tat dem Volk seine Worte kund. Welch ein Gegensatz zu den falschen Propheten!
Wir vergleichen hiermit folgendes Zeugnis über Gerhard Tersteegen: „Ein zurückgezogenes, zaghaftes Wesen war sein Kennzeichen! Aber es war stets gepaart mit heldenmütiger Tapferkeit, wo es die Ehre der Wahrheit galt. Als er einst mit einem Freunde in eine Versammlung ging, wo eine Ansprache von ihm erwartet wurde, sagte er: ,Ich möchte mich viel lieber vor aller Welt verbergen, als mich sehen und hören zu lassen!' Aber niemals wich er auch nur um ein Haar breit zurück, wenn die Ehre Gottes und das Zeugnis der Wahrheit auf dem Spiele stand.