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Predigten zu Jeremia 3,16
Man wird nicht mehr sagen: „Die Bundeslade Jehovahs
Es gab eine Zeit, da in Israel die Bundeslade als Sinnbild der Errettung galt. Wurde das Volk von seinen Feinden geschlagen, – dorthin flüchtete es um Hilfe. Bei einer denkwürdigen Gelegenheit wurde die Bundeslade des HErrn Zebaoth – der zwischen den Cherubinen wohnt – von Silo in das Kriegslager gebracht. Da jauchzte das ganze Israel mit einem großen Jauchzen, so dass die Philister darob erschraken. Jeremia sagt uns, solches werde nun nie mehr vorkommen. Warum nicht? Zum Teil deshalb, weil das Volk sich mehr auf die geistliche Gegenwart Gottes, als auf ein äußeres Sinnbild verlassen würde, zum Teil aber auch deshalb, weil ein neuer Bund aufgerichtet werden würde, der den alten verdrängen sollte.
In jedem wahren Leben kommt etwas ähnliches vor. Wir entwachsen unseren ehemaligen Erfahrungen, und lassen sie ebenso weit zurück, als sie uns einst unerreichbar schienen. Es scheint dir vielleicht, du dürfest nicht erwarten, einen höheren Standpunkt, herrlichere Erfahrungen oder tiefere Einblicke zu erlangen, als dir schon zu teil geworden sind. Aber hüte dich, dass du Gott keine Grenzen setzest. Der Dichter sagt, die Natur erzähle dem Kinde immer wunderbarere Geschichten, singe ihm stets reinere Lieder. Und ist nicht die Stimme der Natur die Stimme Gottes? Ist nicht die reiche Fülle der Natur nur ein schwaches Bild der unerschöpflichen Fülle der Gnade? Wage es, dich nach dem zu strecken, was vorne ist.
Es gibt tiefere Liebe, denn dein Herz bis jetzt geahnt hat; größere Freude, als du in den Augenblicken wonnevollsten Entzückens je empfunden hast; völligere Hingabe, innigere Gemeinschaft, überraschendere Einblicke in das Wesen der heiligen Dreieinigkeit und unsere Zusammengehörigkeit mit ihr, als wir je für möglich gehalten hätten.