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Predigten zu Jeremia 33,12
Zitate von Christoph Blumhardt anzeigen
Jeremias blickt auf die Zeit, da Jerusalem und das ganze Land würde eine Wüste geworden sein. Es war nahe daran, weil die Gerichte Gottes schnell folgten, der vielen Sünden wegen, die unter dem Volke Gottes so einheimisch geworden waren, daß der liebe Gott vorerst Seine Zwecke nicht mehr mit dem Volke erreichen konnte. Es war alles so durchfressen und verderbt, und die Bestimmung Israels, wenigstens für die Zukunft ein Salz für alle Völker zu werden, so vergessen, daß nichts übrig blieb, als die grause Zerstörung. Diese kam denn über alles, doch nur, damit desto gewisser ein Keim bliebe, aus welchem noch herauswachsen könnte, was kommen sollte, nemlich ein Heiland für alle Welt. Wenn daher bald alles wüste lag, hatte dennoch Gott Seinen ursprünglichen Plan, durch Abrahams Samen alle Völker zu segnen, nicht aufgegeben; und darum wurde das schon vor der Zerstörung dem Volke gesagt. Es mußte also in der Folge das Wüste wieder gebaut, es mußte wieder ein blühender Staat werden, wie nun der auch ausfiele, nur daß der erste Plan Gottes könnte ausgeführt werden.
Vollkommen ist nun freilich der neue Judenstaat nicht geworden; aber doch sind gute Elemente darin geblieben. Die Abgötterei hatte wenigstens aufgehört; und der Mangel neuer Propheten machte, daß ihrer Manche desto andachtsvoller die Schriften der alten Propheten beherzigten. Nach langem Harren ist endlich Christus, der Heiland, geboren. Israel hatte nun seine Bestimmung erfüllt, und konnte aufhören, ein besonderer Staat zu sein, ist aber durch den Heiland mit seiner ganzen Geschichte bis auf den heutigen Tag ein Segen für alle Völker.
Mel. Zeuch mich, zeuch. Dennoch wird das Wort des Treuen Herrlich in Erfüllung geh'n. Jauchzend werden dann sich freuen, Die jetzt still mit Träuen sä'n, Wann der Segensstrom des HErrn Alles füllet nah' und fern.