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Predigten zu Jeremia 32,9
Ich kaufte den Acker
Was konnte den Heldenmut des Glaubens besser ans Licht stellen, als diese Tat? Die Chaldäer beunruhigten das Land, und Jeremia wusste durch das Wort des HErrn, dass sie über kurz oder lang Jerusalem und das ganze Land einnehmen würden. Und dennoch kaufte er auf göttlichen Befehl einen Acker, der bereits in der Hand des Feindes war, mit ebenso viel Förmlichkeit, als sollte er sofort seinen neuen Besitz antreten.
Er gehorchte dem göttlichen Befehl und schüttete dann seine Seele aus im Gebet vor dem HErrn; er stärkte seinen Glauben durch die Betrachtung der Macht Gottes, wie sie sich zeigt in der Schöpfung. Wahrlich, wenn Gott durch seine Kraft und seinen ausgestreckten Arm Himmel und Erde gemacht hat, so konnte Er es auch leicht dazu bringen, dass die Chaldäer das Land wieder verließen, Israel es aufs neue bewohne und der Kauf eines Gutes bestätigt werde. Durch den Glauben wurde das Unsichtbare sichtbar, das Fernliegende nahe, so dass der Prophet damit rechnen und seine Handlungen darnach einrichten konnte. Hierin unterscheidet sich der Mann des Glaubens von anderen Menschen. Diese begründen ihre Berechnungen und ihre Handlungen auf gewisse Tatsachen und Umstände, die im Bereich ihrer Sinne liegen, während jener solche Gründe in Erwägung zieht, die nicht anders erklärt werden können, als durch die Offenbarung des Geistes Gottes. Wie jener Acker in einer Zeit gekauft wurde, da er sich noch im Besitz des Feindes befand, so ist Israel Gottes Eigentum, wiewohl es noch in der Knechtschaft des Unglaubens schmachtet. Also sind auch die Leiber der Heiligen Gottes sein erkauftes Eigentum, obgleich noch der Herrschaft der Verwesung unterworfen; also gehört die ganze Welt unserem Heilande. O du Kind des Glaubens, halte dich daran, als an unumstößliche Tatsachen!