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Predigten zu Jeremia 30,11
Mit dir will ich es nicht ein Ende machen
Es besteht ein großer Unterschied, zwischen der Strafe der Gottlosen, und der Züchtigung, die Gottes Kinder erfahren. Jene bedeutet Verderben. Der Glutwind fährt über das Gras dahin und es bleibt nichts übrig, als verwelkte, dürre Stoppeln. Die Züchtigung dagegen bezweckt Wiederherstellung zu nochmaliger Ernte.
Stehst du eben jetzt in einer Zeit der Züchtigung und des Schmerzes? So nimm diese tröstlichen Worte zu Herzen: Gott will es mit dir nicht ein Ende machen. Es mag scheinen, als bliebe nichts übrig; der Glutofen ist so heiß; der Stamm ist so nahe bei der Wurzel abgehauen. Aber Gott weiß genau, wie viel du tragen kannst und wird zur rechten Zeit inne halten. „Mit dir will ich es nicht ein Ende machen.“
Er wird uns mit Maße züchtigen. Wir bedürfen dieser Züchtigung; es muss so vieles abgeschnitten und geläutert werden. Aber wenn Er sein strenges Gericht über uns ergehen ließe, so müsste die Seele vor Ihm verzagen. Deshalb wird uns so freundlich gesagt: der Vater ist der Weingärtner. Keiner anderen Hand will Er diese zarte, heilige Arbeit anvertrauen; und wenn auch seine Augen und seine Hand voll Eifers sind, seinen Zweck an uns zu erreichen, so bewegen sie sich doch nur auf das Geheiß seines Herzens; seine Hand fühlt uns beständig den Puls.
Die Züchtigung lässt uns die selige Wiederherstellung ahnen. „Ich will dich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der HErr“ (Vers 17). „Ich will das Gefängnis der Hütten Jakobs wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen“ (Vers 18). Mein armer heimgesuchter Bruder, schaue auf! Jenseits der dunkeln Wolken erglänzt das Licht auf den Hügeln. Wenn die Züchtigung vorüber ist, so wird dich der HErr in seine Pflege nehmen, deine Striemen dir abwaschen, dich wieder erquicken und dich Erntefreuden erleben lassen.