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Predigten zu Jeremia 28,6
Amen: Der HErr tue also, der HErr bestätige dein Wort
Die Prophezeiung Hananjas von der baldigen Rückkehr der Gefangenen, und dem Zerfall der Macht des Königs von Babylon, war offenbar von dem Wunsch eingegeben worden, sich beim Volk beliebt zu machen. Er sprach im Namen Jehovahs, und mag sogar geglaubt haben, er richte eine göttliche Botschaft aus; allein seine Seele war erfüllt von menschlichen Stimmen und Vernunftgründen, und dadurch war er nicht im Stande das stille, sanfte Sausen göttlicher Eingebung zu unterscheiden. Es war Jeremia gewiss ebenso sehr daran gelegen, wie Hananja, dass seinem Volke ferneres Leiden erspart bliebe. Er sprach ein inbrünstiges Ame n auf Hananjas Weissagung. Nichts hätte ihm mehr Freude gemacht, als ihre Erfüllung; aber weil er im Rate Gottes stand, wusste er, es könne dem nicht also sein. Heute geht es noch ebenso. Menschen, die einfach ihren eignen Einbildungen folgen, sind geneigt, denen, die in Selbstsucht und weltlicher Gesinnung dahinleben, Frieden zu weissagen. „Von einer äußersten Finsternis ist nicht die Rede; es gibt keinen ewigen Tod.“ So sprechen sie wohl; aber wir wissen, dass es nicht also ist. So sehr wir es wünschten, und Ame n darauf sprechen möchten, so wissen wir doch, dass es nicht gleichgültig in, wie die Menschen auf Erden leben, und dass Gottlosigkeit unendliche Pein und Wehe zur Folge hat. Wie schrecklich wird am Ende die Stellung derer sein, die da rufen: Friede, Friede, da doch kein Friede war, und dadurch die Empörung gegen den HErrn begünstigen.
Es gibt heute noch falsche Propheten; sie bestärken die Menschen auf ihren bösen Wegen, indem sie ihnen die Zukunft nur in rosigem Lichte schildern, und sie glauben machen, dass, ob sie gleich sündigen, die Ewigkeit für sie nicht so dunkel sein werde, wie man sie wollte fürchten machen. Solche werden um so größere Pein erleiden müssen.