10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Jeremia 25,29
Solltet ihr ungestraft bleiben?
Dieses ist ein fürchterliches Kapitel, worin alles Unglück, das die umliegenden Völker treffen sollte, beschrieben wird, als ein Becher, der ihnen zum Trinken gereicht wird. Wenn sich irgend jemand dessen weigern wollte, so sollte ihm die Antwort gegeben werden, die uns an die Worte Petri erinnert: „Es ist Zeit, dass anfange das Gericht an dem Hause Gottes. So aber zuerst an uns, was will es für eine Ende werden mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben?“
Gott fängt immer mit seinem eignen Volke an, weil ihre Sünden seinen Namen verdächtigen und verunehren; und weil sonst die Sünder Ihm Parteilichkeit vorzuwerfen berechtigt wären. Übrigens liebt Er seine Kinder so sehr, dass Er sie sobald als möglich befreit wissen will, von den Auswüchsen und Befleckungen des Bösen. Es ist etwas Schreckliches, ein ungetreues Kind Gottes zu sein; denn in dem Maße, als Gott ein solches liebt, wird Er unablässig die größten Anstrengungen machen, es zurückzubringen. Dieser Gedanke mag dich aufhalten, wenn du auf sündliche Wege gelockt wirst. Früher oder später wirst du sie verlassen müssen, wenn du wahrhaft ein Kind Gottes bist. Aber je größer deine Lust an der Sünde war, je mehr du dich gehen ließest, desto größere Pein wird deine Loslösung dir verursachen.
So aber der Gerechte kaum erhalten wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? – Wenn auch Babylon, als Gottes Zuchtrute, an seinem Volk den Willen Gottes ausgerichtet hat, so muss sie doch, weil sie sich dabei gröblich vergangen hat, den Kelch seines Zornes trinken. O du ungehorsame, gottentfremdete Seele, du magst vielleicht Gottes Absichten an anderen ausführen helfen, aber du wirst nicht ungestraft bleiben. Dein Gericht und deine Verdammnis zögert nicht.