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Predigten zu Jeremia 19,11
Eines Töpfers Gefäß, das nicht kann wieder ganz werden
Diese Worte weisen zunächst auf das unvermeidliche Gericht hin, das über Jerusalem ergehen sollte. Sie, die einst ein auserlesenes Gefäß gewesen war, sollte nun zerbrochen und nicht wieder hergestellt werden.
Ein irdenes Gefäß ist ein beredtes Bild des menschlichen Lebens – so hinfällig, so zerbrechlich. Aber unser Streben nach Heiligkeit, unsere guten Vorsätze sind noch hinfälliger. Und wenn diese sich einmal als unhaltbar erwiesen haben, so können wir nie wieder sein, was wir ehedem waren. Es bleibt der Riss, und das Merkmal des Zusammenkittens verwischt sich nicht mehr.
Bei dem Siege Gideons brannte eine Fackel im irdenen Gefäß, und als dieses zerbrochen ward, da schien das Licht nur um so heller. Es gibt daher ein wünschenswertes, heilsames Zerbrechen des Gefäßes. In diesem Sinne singt die Dichterin:
Will gar nichts mehr sein, nichts gelten, Auf Jesum nur wart' ich still, Wie Er mich, den armen Scherben, Noch irgend gebrauchen will.
Findet sich etwa in unserem Herzen eine böse Neigung zum Stolz, ein herrschsüchtiger Eigenwille, der seinen Sinn durchsetzen will und sich trotzig auflehnt gegen Gott, dann dürfen wir wahrlich bitten, dass Er uns so zerbreche, dass wir nicht wieder ganz werden können. „Nimm mich – brich mich – mache mich neu“, das ist ein sehr heilsames Gebet für uns alle.
Der Apostel spricht von einem himmlischen Schatz in irdenem Gefäße. Wie wunderbar, dass Gott seine kostbare Salbe solchen gewöhnlichen Behältern anvertraut! Niemand entdeckt, was in Gottes Kindern ist, bis sie zerbrochen werden durch Krankheit, Schmerz, Trübsal; dann aber wird das Haus voll von dem Geruch der Salbe.