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Predigten zu Jeremia 13,11
Sie sollten mein Volk sein, mir zu einem Namen, Lob und Ehre
Israel hatte die Gelegenheit Gottes Volk zu werden, zur Ehre seines Namens: aber es wollte nicht. Nach seinem Abfall und seiner Abkehr hat Gott sich an die Kirche Christi gemacht, die zum großen Teil aus den übrigen Nationen erwählt worden ist, und an der wir aus Gnaden Anteil haben. Jetzt werden uns die Vorrechte Israels angeboten. O dass wir Ihm ein Name würden, so dass die Menschen Ihn besser verstehen und verehren möchten, um unsertwillen! O dass wir zu seinem Lob und seiner Ehre dastünden, dass Er uns zu seinem auserlesenen Schmuck zählen könnte! Unsere Herzen beschleicht ein banges Zagen, während wir dies schreiben und lesen. Wie soll das zugehen? Siehe, gleich jenem Gürtel des Propheten sind wir verderbt und untauglich geworden. Und doch geht uns ein Hoffnungsstrahl auf aus den Worten: „Wie der Gürtel sich anschließt, so habe ich das Haus Juda an mich geschlossen.“ „Ich habe an mich geschlossen.“ Wir können uns nicht an Ihn anschließen; wir haben es oft vergeblich versucht; aber jetzt kommen wir gebeugt und doch zugleich erwartungsvoll zu Ihm und bitten: „Schließe uns an dich, o Gott; lehre uns wandeln in deinen Wegen – deinen Willen tun; mache du uns zu deinem Volk, dir zu einem Namen, Lob und Ehre.“
„O Mensch,“ sagt Tersteegen, „wer du auch sein magst; stehe einen Augenblick stille und bedenke in diesem Ernst die hohe Würde, für die du geschaffen und in die Welt gestellt worden bist. Du bist nicht für die vergänglichen Dinge dieser Zeit gemacht, sondern für Gott und die Ewigkeit; dein Herz muss erfüllt werden von Gott und ewigen Dingen. Gib dich seinem mächtigen Wirken ganz furchtlos hin; werde stille und begrüße mit Freuden seine Gnadenarbeit in deinem Herzen.“