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Predigten zu Jeremia 11,20
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Da ist ein Kaufmann. Sein Geschäft steht schlecht. Krampfhaft bemüht er sich, seine Sache zu retten. Er geht viele schwere Wege. Unzählige Pläne wälzt er in schlaflosen Nächten.
Aber eines Tages ist der Bankrott da. Nun muss er die Hände in den Schoß legen. Und nun kommen andere Hände und nehmen sich seiner notvollen Bücher an. Das ist der Weg der Christen. Es gibt wohl kaum einen unter ihnen, der es nicht versucht hat, seine Sache vor Gott selbst in Ordnung zu bringen. Es ging ihnen wie dem Apostel Paulus, der in Römer 7 die qualvolle Geschichte dieses „Selbstfertigwerden-Wollens" beschrieben hat: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht, sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüt und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz." Das ist der Weg der Christen, bis eines Tages der Bankrott kommt. Ihr naiver Lebensoptimismus hat versagt. Ihre guten Vorsätze und ihr Idealismus sind zerbrochen.
Was nun? Da kommen andere Hände und nehmen sich ihrer Sache an. Aber – und das ist nun das große Wunder ihres Lebens – diese Hände besiegeln nicht die Verzweiflung. Diese Hände bringen die Rettung. Es sind ja die Hände Jesu, die um unserer Rettung willen durchbohrt wurden.
Nun wissen sie einen neuen Weg: „Ich habe dir meine Sache befohlen." Nun ist ihr Leben und ihre Sache in guten Händen, in den durchgrabenden Händen ihres Heilandes Jesus Christus. Nun wandern sie fröhlich ihre Straße wie Kinder: „Du führst die Sache meiner Seele.“ Amen.