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Predigten zu Jakobus 1,22
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Ein Täter des Wortes tut, was die Schrift sagt.
"Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, die sich selbst betrügen!"
Effektives Bibelstudium gründet auf drei Hauptfragen: Was sagt die Bibel? Was bedeutet das? Wie kann ich das auf mein Leben anwenden? Jede dieser Fragen ist wichtig; aber die Anwendung des Wortes muss immer das höchste Ziel sein. Erkenntnis ohne Anwendung ist nutzlos.
Sowohl das Alte als auch das Neue Testament betonen die Wichtigkeit der Anwendung der Schrift. So erhielt zum Beispiel Josua, direkt bevor er die Israeliten ins verheißene Land führte, diese Botschaft von Gott: "Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen und du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, nach alledem zu handeln, was darin geschrieben ist; denn dann wirst du auf deinen Wegen zum Ziel gelangen und dann wirst du Erfolg haben" (Jos. 1,8). Das ist ein Befehl, ein Täter des Wortes zu sein - es zu empfangen, zu studieren und zu verstehen und dann auf alle Aspekte des Lebens anzuwenden. Hierin lag der Schlüssel zu Josuas erstaunlichem Erfolg.
Jakobus 1,22 ist das neutestamentliche Gegenstück zu Josua 1,8 und wendet sich an alle Gläubigen: "Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!" Es reicht nicht, das Wort nur zu hören, man muss auch tun, was es sagt.
Der Ausdruck: "Täter des Wortes" bezieht sich nicht auf Leute, die ab und zu gehorchen, sondern auf solche, deren Haltung und Wesen vom Gehorsam geprägt sind. Es ist ein Ding, einen Wettlauf zu bestreiten und ein anderes, ein Wettläufer zu sein. Es ist eine Sache, eine Klasse zu unterrichten, eine andere, ein Lehrer zu sein. Wettläufer sind fürs Laufen bekannt, Lehrer fürs Unterrichten - das kennzeichnet ihr Leben. Genauso sind Täter des Wortes für ihren Gehorsam gegenüber biblischen Wahrheiten bekannt.
Sei nie damit zufrieden, nur ein Hörer des Wortes zu sein, sondern erweise dich als Täter des Wortes in deinem ganzen Christenleben. Dein Anspruch, Christus zu lieben, bedeutet nur etwas, wenn du tust, was Er sagt.
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Du betrügst dich selbst, wenn du meinst, du könntest Gottes Wort hören und ungestraft ungehorsam sein.
"Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen"
Matthäus 7,21-23 berichtet von dem traurigen Ergebnis geistlichen Selbstbetrugs. Der Herr Jesus sagt dort: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!"
Jesus macht einen deutlichen Unterschied zwischen denen, die nur behaupten, Christen zu sein, und denen, die es wirklich sind. Der Unterschied liegt darin: Wahre Gläubige tun den Willen des Vaters. Mit den Worten des Jakobus: Sie sind Täter des Wortes, nicht nur Hörer, die sich selbst betrügen.
Mit "Hörer" wird hier in Jakobus ein griechisches Wort übersetzt, das von Hörern im Unterricht spricht. Im Auditorium werden Schüler unterrichtet, die dem Lehrer zuhören, dabei aber nichts tun. Daher bekommen sie auch keine Anerkennung dafür. Der Ausdruck "sich selbst betrügen" zeigt an, dass man das Opfer seiner eigenen törichten Überlegungen werden kann.
Leute, die das Wort Gottes vernehmen, aber niemals gehorchen, gleichen geistlichen Schülern, die sich selbst betrügen, indem sie meinen, das Hören des göttlichen Wortes sei alles, was von ihnen erwartet wird. Leider sind viele Gemeinden voll von solchen Leuten. Sie nehmen am Gottesdienst teil und hören die Predigten, aber ihr Leben ändert sich nicht. Sie geben sich mit dem Hören zufrieden und wenden es niemals an. Wie jene, die der Herr in Matthäus 7 verurteilt, haben sie religiöse Aktivitäten dem wahren Glauben an Christus vorgezogen.
Wie schrecklich, wenn man meint, errettet zu sein und dann zu hören: "Ich habe euch niemals gekannt. Weicht von mir, ihr Übeltäter!" (Mt. 7,23). Das wird nie geschehen, wenn du ein Täter des Wortes bist.
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Du betrügst dich selbst, wenn du meinst, du könntest Gottes Wort hören und ungestraft ungehorsam sein.
"Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen!"
Gott will, dass du weißt, ob dein Glaube echt ist oder nicht.
In diesem Monat bewegen sich unsere Betrachtungen um Jakobus 1,19 - 2,26, wo es um die Echtheit des Glaubens geht - ein überaus wichtiges Thema. Zu wissen, dass der Glaube echt ist, gibt wunderbare Sicherheit; doch zu meinen, man sei errettet, wenn das nicht stimmt, ist der schrecklichste Selbstbetrug, den man sich vorstellen kann. In Matthäus 7,21-23 spricht Jesus von solchen, die Ihn "Herr" nennen und sogar Wunder in Seinem Namen tun, aber nicht errettet sind. In 2. Timotheus 3,5 lesen wir von Leuten, die "eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen". Sie sind religiös, aber verloren. Leider sind heute viele Menschen Opfer dieser Täuschung. Sie meinen Christen zu sein; aber sie eilen der ewigen Verdammnis entgegen, wenn sie nicht ihren wahren Zustand erkennen und Buße tun.
Eine so ungeheure Täuschung ist eine unbeschreibliche Tragödie. Aber du brauchst ihr nicht zum Opfer zu fallen; denn Jakobus nennt eine Reihe von Tests für wahren Glauben.
Wir wollen einen dieser Tests genauer betrachten: deine Haltung dem Wort Gottes gegenüber. Das ist ein besonders wichtiger Test, weil das Wort das Mittel sowohl zu deiner Errettung als auch zu deiner Heiligung ist. Der Heilige Geist verleiht ihm die Kraft, dich zu retten, und Er arbeitet durch das Wort dauernd an dir, um dich in das Bild Christi umzugestalten. Darum sagt Petrus: "Ihr seid wiedergeboren nicht aus vergänglichem Samen, sondern aus unvergänglichem durch das lebendige und bleibende Wort Gottes ... [Darum] seid wie neugeborene Kinder begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch - damit ihr durch sie wachset zur Errettung" (1. Petr. 1,23 - 2,2).
Jesus selbst beschreibt Gläubige als solche, die in Seinem Worte bleiben und Seinen Befehlen gehorchen. Sie empfangen das Wort in unterwürfiger und demütiger Haltung. Ungläubige dagegen widerstehen dem Wort und gehorchen ihm nicht (Joh. 8,31.43-45). Und in Psalm 119,155 lesen wir: "Fern von den Gottlosen ist das Heil, denn nach deinen Ordnungen suchen sie nicht."
Wenn du diesen Test wahren Glaubens zu Gesicht bekommst, frage dich: "Bestehe ich diesen Test?" Ich bete dafür, dass du mit dem Psalmisten sagen kannst: "Ich habe mein Herz geneigt, deine Ordnungen zu tun. Für ewig. Bis ans Ende" (Ps. 119,112; Fußnote).
Zitate von William MacDonald anzeigen
"Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selbst betrügen."
Unter uns herrscht oft die gefährliche Selbsttäuschung, dass das Besuchen von Zusammenkünften, Konferenzen und Seminaren schon das Tun des Werkes Gottes ist. Wir hören Botschaften und reden über das, was wir - wie wir alle wohl wissen - eigentlich tun sollten, und langsam schleicht sich die Illusion ein, dass wir Seinen Willen erfüllen. Was wir in Wirklichkeit tun, ist nur, unsere Verantwortung zu vergrössern und uns selbst zu betrügen. Wir betrügen uns selbst darin, dass wir uns für geistlich halten, wenn wir in Wirklichkeit vielleicht durch und durch fleischlich sind. Wir betrügen uns darin, dass wir zu wachsen meinen, während wir in Wirklichkeit auf der Stelle treten. Wir betrügen uns darin, dass wir uns für weise halten, während wir erbärmlich dumm sind.Der Herr Jesus sagt, dass derjenige weise ist, der Seine Worte hört und sie auch tut. Auch der Tor hört Seine Worte, aber er setzt sie nicht in die Tat um.
Es genügt einfach nicht, sich eine Predigt anzuhören, und dann mit den Worten wegzugehen: "Was für eine wunderbare Botschaft." Entscheidend ist, dass wir nach Hause gehen und sagen: "Das was ich gehört habe, werde ich jetzt in die Tat umsetzen." Jemand hat einmal gesagt, dass eine gute Predigt nicht nur den Geist erweitert, das Herz wärmt und das Fell gerbt, sondern auch den Willen zum Handeln motiviert.
Mitten in einer Botschaft fragte ein Prediger einmal seine Zuhörer, welches Eingangslied sie gesungen hatten. Niemand wusste es. Er fragte nach dem Bibeltext, der verlesen wurde. Niemand wusste es. Er fragte, welche Ankündigungen gemacht worden waren. Niemand konnte sich erinnern. Diese Menschen spielten Versammlung.
Wir tun gut daran, uns vor jeder Zusammenkunft folgende Fragen zu stellen: Warum bin ich hierher gekommen? Bin ich bereit, Gott zu mir persönlich reden zu lassen? Will ich Ihm gehorchen, wenn Er zu mir spricht?
Das Tote Meer verdient seinen Namen zurecht, weil ständig Wasser zugeführt wird, ohne dass ein entsprechender Ausfluss stattfindet. In unserem Leben führt Belehrung ohne Anwendung zu Stillstand. Die hartnäckige Frage des Herrn klingt uns in den Ohren: "Was heißet ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage?"
Das Wort Gottes aus den Händen schlagen, o, wie gerne tut das der Teufel! Da muss das Wort Gottes aus den Schulen hinweg, aus den Haushaltungen hinweg; es soll nicht mehr gelesen werden beim Frühstück oder nachmittags oder in der Abendstunde, sondern es wird der Krieg ins Haus geworfen. Im Herzen kommt allerlei Zweifel und Gleichgültigkeit gegen Gottes Wort auf: es ist mir zu schwer, ich verstehe es nicht, es ist mir zu dunkel. Es kommt die Lust auf zu allerlei andern Schriften und Büchern anstatt des Wortes Gottes. Man geht in die Kirche, man kommt zur Predigt, da erfüllt denn der Teufel die Phantasie mit allerlei äußerlichen Dingen, so dass man von der Predigt nicht die Anwendung auf sich selbst macht. Gott sei zwar gepriesen für seine Gnade und Barmherzigkeit, dass sein Wort solcher List, den Menschen zu betören, zu stark ist! Aber nochmals: wer demütigt sich in Wahrheit unter dieses Wort? Wer wendet es in Wahrheit auf sich selbst an, dass er nicht sei ein vergesslicher Hörer, sondern ein Täter desselben? In wessen Herzen lebt das aufrichtige Verlangen, dem wahrhaftigen Gott allein anzugehören? Es sieht heutzutage so aus, als ob die lebendige Predigt seines Wortes verstummen müsste. Darum ist es eine große Barmherzigkeit, dass Gott solche Zeugen erweckt, welche aus eigener Erfahrung von der tiefsten Verderbnis andern das eine, was Not tut, predigen, nämlich: das Blut Jesu Christi, und darinnen die Heiligkeit.
Gib dem Samen einen Acker,
der die Frucht nicht schuldig bleibt;
mache mir die Augen wacker,
und was hier dein Finger schreibt,
präge meinem Herzen ein,
lass den Zweifel ferne sein.
Wir hören gerne Gottes Wort. Aber lassen wir es eindringen, «bis es scheidet sowohl Seele als auch Geist, sowohl Mark als auch Bein» (Hebräer 4,12)? Unser Text warnt uns vor der gefährlichen Angewohnheit, Hörer des Wortes Gottes zu sein, aber keine Täter.
Wir können leicht gerührt werden von einem gehörten Gotteswort, aber unser Leben wird nicht praktisch von diesem Wort regiert. Wir können Kenntnisse ansammeln, aber Herz und Gewissen werden nicht geübt. Wir hören gerne über das Kreuz, die Erweckung und die Bedingungen für Erweckung reden; wenn es sich aber darum handelt, auf diese Bedingungen einzugehen, dann weichen wir aus. Wir haben genug Kenntnisse, um die Erfüllung aller Verheißungen Gottes erleben zu können und um die Welt umzuwälzen, wie die Urgemeinde es tat.
Worauf warten wir also? Auf die Predigt am kommenden Sonntag, ohne die vom vergangenen in die Tat umgesetzt zu haben? Worauf warten wir? Auf die nächste Konferenz, die nächste Versammlung, und haben doch nicht nach dem gehandelt, was uns das letzte Mal gesagt wurde?
Worauf warten wir? Auf die Erweckung, ohne uns dem, was sie fordert und was wir ganz genau wissen, unterworfen zu haben? Worauf warten wir? Auf das Einswerden der Kinder Gottes, ohne in Ordnung gebracht zu haben, was zwischen uns und unserem Bruder steht und was nur wir beseitigen können? Worauf warten wir? Auf die Wiederkunft des Herrn Jesus, und wissen doch, wie wenig die Christen die Bedingungen dafür erfüllen? Worauf warten wir? Auf Segen für unser Leben oder für die, die um uns her leben, und haben doch aus Ungehorsam und Passivität nicht dem schon empfangenen Segen entsprechend gelebt?
Gott befreie uns von der Sünde dieser selbstzufriedenen und passiven Einstellung Seinem Wort gegenüber! Wir wollen dem, was wir gehört haben, gehorchen; und wenn Gott durch menschliche Werkzeuge mit uns redet, mögen sie noch so schwach sein, dann wollen wir tun, was Er uns sagt.