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Predigten zu Hosea 14,6
Im Orient ist der Tau ein noch größerer Segen als in unseren Ländern mit gemäßigtem Klima. Welche geistliche Botschaft enthält dieser Text für uns? Gott möchte gerne unser geistliches Leben erneuern, es auf ein höheres Niveau bringen und unseren Dienst umwandeln, um ihn fruchtbarer zu machen. Tau ist ein Himmelsvorrat für Zeiten der Dürre. Wenn keine Regenwolken in Sicht sind und es weder Wind noch Gewitter gibt, vollbringt der Himmel das Wunder: Zur Zeit der Dämmerung oder bei Sonnenaufgang bedeckt sich die Erde mit Tau. Das geht ganz geräuschlos vor sich; wenn alles ruhig ist, wird die Erde plötzlich mit Feuchtigkeit getränkt. Durch Gnadenmittel und Werkzeuge, die Gott erwählt, kommen Regen des Segens über uns; aber der himmlische Tau kommt direkt von oben: «Ich will für Israel sein wie der Tau.»
Tau fällt, wenn die Erde trocken ist und sich nach einer Erquickung vom Schöpfer sehnt. Aber es muß windstill sein. Wir wollen also innehalten in unserem fieberhaften Lauf und unserem Gott bekennen, daß wir verdorren, daß es unserem Dienst an Frische fehlt. Weil wir das nicht tun, muß der Herr so oft warten.
Tau fällt nur in der Abend- oder Morgendämmerung, wenn alles still und die Luft klar ist. Wir dürfen also keine Wolken zwischen uns und Gott dulden und nicht innerlich erregt sein. Wenn das Herz des Glaubenden zur Ruhe gekommen ist, in Unterwerfung und Demut alles von seinem Gott erwartet, dann tränkt der Herr das Leben Seines Kindes mit wohltuendem Himmelstau.
Dann blüht es wie eine Lilie, schlägt Wurzel wie eine Zeder; Gnade und Kraft kennzeichnen es. Der Tau von oben will unserem Leben die bleibende Anmut und Frische des Himmels schenken, Er nimmt alles Erzwungene und Harte, alle Hektik, alle Müdigkeit fort. Aber dieser geräuschlose Tau vermittelt unserem Leben auch die Kraft Gottes, Widerstandskraft gegen harte Stöße, Kraft zum Wachsen und Überwinden. Spürst du, daß der Abend mit seinen Schatten naht? Sei getrost; Gott weiß, was du brauchst. Sein Tau wird auf dich fallen!