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Predigten zu Hohelied 8,13
"Bewohnerin der Gärten, die Genossen horchen auf deine Stimme; laß sie mich hören!"
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Die du wohnest in den Gärten, lass mich deine Stimme hören; die Gesellschaften merken darauf."
Mein teurer Herr Jesus denkt wohl zurück an den Garten Gethsemane, und obgleich Er denselben verlassen hat, so weilt Er dennoch in einem Garten, in dem Garten seiner Brautgemeinde; hier offenbart Er seine ganze Liebesfülle denen, die an seiner seligen Gemeinschaft festhalten. Jene liebevolle Stimme, mit welcher Er seine Freunde anredet, klingt herrlicher als die himmlischen Harfen. Es liegt eine Innigkeit lieblichen Wohllautes in derselben, welche alle irdische Musik weit hinter sich zurücklässt. Tausendmal Tausende auf Erden und zehntausendmal Zehntausende im Himmel werden von ihren seligen Tönen entzückt. Manche, die wir wohl persönlich kennen und die wahrhaft zu beneiden sind, lauschen in diesem Augenblick der geliebten Stimme. Ach, dass doch auch ich teilhätte an dieser Freude! Zwar sind ihrer etliche arm, sehr arm, andre liegen auf dem Krankenbette, und noch andre stehen den Todespforten nahe, aber, o mein Herr, ich möchte gern mit ihnen Mangel leiden, mit ihnen stöhnen und seufzen, oder mit ihnen sterben, wenn ich nur Deine Stimme hören dürfte, mein Heiland! Einst hörte ich sie oft, aber ich habe Deinen Heiligen Geist betrübt. Kehre Dich zu mir in Barmherzigkeit, und sprich wieder zu mir: "Ich bin dein Heil." Keine andre Stimme vermag mich zu erquicken; ich kenne Deine Stimme und kann von keiner andern mehr berückt werden; o, lass mich sie hören, ich bitte Dich. Ich weiss nicht, was Du sagen willst, noch stelle ich irgend eine Bedingung, o mein Freund und Bräutigam, lass mich nur Dich sprechen hören, und sei es auch ein Vorwurf, so will ich Dir dafür danken. Vielleicht bedarf es, um mein schwerhöriges Ohr zu heilen, einer sehr schmerzhaften Behandlung, aber koste es auch, was es wolle, so gehe ich nicht von dem einen Verlangen ab, das mich ganz verzehrt: "Mache, dass ich Deine Stimme wieder höre. Baue die Gänge meines Ohres neu, durchbohre sie mit Deinen härtesten Worten, nur gib nicht zu, dass ich fort und fort taub bleibe gegen Deine Ermahnungen und Zurufe. Ach, gewähre doch diesen Abend Deinem unwürdigen Kinde, o Herr, dies Verlangen; denn ich bin Dein und Du hast mich mit Deinem teuren Blut erkauft. Du hast mir das Auge geöffnet, Herr, tue mir nun auch das Ohr auf.